11:22 BAUPRAXIS

Open-BIM-Forum: In die Tiefe gehen

Geschrieben von: Ben Kron (bk)
Teaserbild-Quelle: openbim.ch/forum

Kürzlich feierte das Open-BIM-Forum Premiere, ein offener Marktplatz für Lösungen zur digitalen Erstellung und Bewirtschaftung von Gebäuden. Neben der Präsentation von Neuheiten ging es um die Praxis. Eines der Themen aus dem Arbeitsalltag: der Einsatz von Building Information Modeling (BIM) im Tiefbau.

Während sich BIM am Anfang auf das Planen von Hochbauten konzentrierte, erobert BIM allmählich auch den Tiefbau. Diese Entwicklung lässt sich etwa an der digitalen Strategie des Bundes beobachten: Sie schreibt für alle bundesnahen und Bundesbetriebe die BIM-Methode bei Immobilien ab dem Jahr 2021 vor, bei den Infrastrukturanlagen erst ab 2025.

Gleichwohl zeigen mehrere Beiträge am Luzerner Open-BIM-Forum, dass BIM bereits heute für den Tiefbau einen Mehrwert bringen kann. Einer davon stammt von Helder Esteves von der Cadwork Informatik CI AG. Er zeigt auf, wie mit aktueller Open-BIM-Software die Erfassung eines 3D-Modells einer Strasse erfolgt, inklusive Kanalisation und aller weiterer Attribute. Zudem führt er mit der hauseigenen Cadwork-Software und der CAD-Software Lexocad vor, wie man über eine IFC-Schnittstelle Objekte oder Daten importiert und das Projekt am Ende exportiert. «Im Einzelnen führt uns die Software von der Trassierung zum fertigen Bauwerksmodell», so der Ingenieur Esteves. Beim Tiefbau besteht am Anfang eine klassische Trassierung des Projekts, hier einer Strasse, aus deren Achs- und Längsverlauf sich jedes Querprofil errechnen lässt. Es können auch Linien eingezeichnet werden, die unabhängig von der Strasse verlaufen.

In den Querprofilen ist die Detaillierung zum Beispiel einer Stützmauer ersichtlich, die Position von Leitungen und Kanälen, der Randstein und weitere Details. «Wir brauchen diese, um 2D-Pläne für die Ausführung zu erstellen.» Wenn nötig, lässt sich zuvor auch ein weiteres Element mit dem Modell verknüpfen und das Querprofil jedes Mal rasch neu ausrechnen.

Am Ende lässt sich das Projekt per Knopfdruck in Lexocad exportieren. «Die Flächen werden in 3D-Geometrien umgerechnet, und wir können zusehen, wie das Programm die Strasse aus den einzelnen Schichten aufbaut, die farblich unterschieden sind. Insgesamt kommen wir so Schritt für Schritt zum 3D-Bauwerksmodell.»

Geschrieben von

Freier Mitarbeiter für das Baublatt.

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