11:31 BAUBRANCHE

Wird aus Vonovia und Deutsche Wohnen grösster Immobilienkonzern Europas?

Teaserbild-Quelle: Vonovia

Vonovia, der grösste Immobilienkonzern in Deutschland, wird noch grösser, Der Konzern greift zum dritten Mal nach der branchenzweiten Deutsche Wohnen. Vonovia gab am Montagabend die Absicht bekannt, ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot im Wert von 53,03 Euro je Deutsche-Wohnen-Aktie abzugeben.


Luftaufnahmen Vonovia Unternehmenszentrale.

Quelle: Vonovia

Die Vonovia-Unternehmenszentrale in Bochum.

Dies entspricht einer Prämie von 17,9 Prozent auf den Schlusskurs der Deutsche Wohnen vom Freitag und von 25 Prozent auf den volumengewichteten Drei-Monats-Durchschnittskurs. Beide Unternehmen unterzeichneten laut Medienmitteilung eine Grundsatzvereinbarung über den Zusammenschluss. Das geplante Übernahmeangebot stehe unter dem Vorbehalt einer Mindestannahmequote von 50 Prozent aller ausstehenden Deutsche-Wohnen-Aktien, der Erteilung der fusionskontrollrechtlichen Freigabe „sowie weiterer üblicher Bedingungen“. Beide Konzerne erwarteten, dass die fusionskontrollrechtliche Freigabe vor Ende der Annahmefrist des geplanten Übernahmeangebots erfolge, hiess es.

Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Deutsche Wohnen begrüssten das geplante Übernahmeangebot und beabsichtigten dieses, vorbehaltlich der Prüfung der finalen Angebotsunterlage, zu unterstützen und den Aktionären die Annahme zu empfehlen. Mit dem Zusammenschluss entsteht den Angaben zufolge Europas grösster Wohnimmobilienkonzern mit einer gemeinsamen Marktkapitalisierung von voraussichtlich rund 45 Milliarden Euro.

Vonovia beinahe doppelt so viel Wert wie Deutsche Wohnen

Dabei ist Vonovia trotz eines Kursrutsches von 13 Prozent seit Jahresbeginn fast doppelt so viel wert wie Deutsche Wohnen, die um 3 Prozent zulegen konnten. Die beiden grössten deutschen Vermieter bringen es zusammen auf mehr als 500 000 Wohnungen. Der gemeinsame Immobilienportfoliowert wurde auf knapp 90 Milliarden Euro beziffert.

Das künftige Unternehmen soll dann den Namen Vonovia SE führen, wie mitgeteilt wurde. Der Sitz soll in Bochum bleiben, das Unternehmen aber aus Bochum und Berlin geführt werden. Ausserdem haben die Parteien vereinbart, dass sie im Zusammenhang mit der Transaktion keine betriebsbedingten Kündigungen zu früher als 1. Januar 2024 aussprechen werden.

Erster Übernahmepläne im 2016 gescheitert

Der erste Übernahmeversuch war 2016 am Widerstand der Aktionäre von Deutsche Wohnen gescheitert. Der Übernahmekandidat hatte die Offerte als feindlich bezeichnet und als nicht im besten Interesse seiner Anteilseigner. Zu Beginn des vergangenen Jahres hatte Vonovia Kreisen zufolge erneut einen Kauf erwogen. Am Ende der Erwägungen habe der Konzern aber entschieden, von dem Vorhaben Abstand zu nehmen, berichtete Bloomberg damals. (sda/awp/mai)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Rollende Werkstatt Kran AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.