10:14 BAUBRANCHE

Wegen Hitze und Krieg könnte es bei Strom und Gas eng werden

Teaserbild-Quelle: Maganscan, Pixabay-Lizenz

Zwar ist die Versorgung der Schweiz mit Strom und Gas zurzeit gesichert. Doch im Winter könnte es eng werden mit der Versorgung. Gründe sind Unterbrüche der Gas-Lieferungen wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine sowie das trockene Wetter in der Schweiz. 

Gasflammen (Symbolbild)

Quelle: Maganscan, Pixabay-Lizenz

Gasflammen (Symbolbild)

Zwar seien die Speicherseen in den Bergen gefüllt wie im langjährigen Mittel, schreibt die Elektrizitätskommission (Elcom) am Mittwoch. Es fliesse nun aber weniger Wasser zu, wegen der vergleichsweise frühen Gletscherschmelze und der Hitzeperiode. 

Gas ist laut Elcom von Bedeutung, um im Winter genügend Strom produzieren zu können. Die laufenden Wartungsarbeiten in Russland an der Pipeline Nord Stream 1 hätten hauptsächlich für die Speicher in Deutschland, Tschechien, die Slowakei und Österreich Folgen. Die Gasflüsse in die Schweiz seien normal. 

Allfälliger Lieferstopp für Gas

Bei einem allfälligen russischen Gaslieferstopp könnten aber laut Elcom grosse Stromunternehmen in Liquiditätsprobleme geraten. Über einen Rettungsschirm für systemkritische Stromkonzerne berät zurzeit das Parlament. Der Ständerat hat das dringliche Gesetz dazu im Juni angenommen. 

Massnahmen für die sichere Energieversorgung hat der Bundesrat mehrere beschlossen. Im Februar präsentierte Energieministerin Simonetta Sommaruga Pläne für eine Wasserkraftreserve: Betreiber von Speicherkraftwerken sollen gegen Entgelt eine bestimmte Menge an Energie zurückhalten, die dann bei Bedarf abgerufen werden kann. 

Weiter auf dem Tisch sind Reservekraftwerke für Lagen mit Energieknappheit. Als gesetzliche Grundlage für die Umsetzung – vor allem mit bestehenden Anlagen – prüft das Departement für Umwelt, Energie, Verkehr und Kommunikation (Uvek) eine Verordnung, weil die Arbeit an einer Gesetzesvorlage längere Zeit in Anspruch nimmt. 

Im Mai verpflichtete der Bundesrat die Gasbranche, Speicherkapazitäten in Nachbarländern und Optionen für zusätzliche Gaslieferungen zu sichern. Die Schweiz ist nach Angaben des Uvek bei der Gasversorgung vollständig von Importen abhängig. 

Schnellere Bewilligung für Wind- und Wasserkraftanlagen 

Eine dringliche Verordnung dafür hat der Bundesrat bereits in Kraft gesetzt. Der Bundesrat hat das Konzept der Branche und der Bundesbehörden für eine Gas-Reserve für den kommenden Winter zur Kenntnis genommen. Zudem strebt die Schweiz Solidaritätsabkommen mit Deutschland, Italien und Frankreich an. 

Längerfristig will der Bundesrat die Bewilligungsverfahren für Wind- und Wasserkraftanlagen beschleunigen – die Vernehmlassung dazu läuft. Mit dem Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien, das das Parlament zurzeit berät, will der Bundesrat erreichen, dass in der Zukunft mehr einheimische Energie verfügbar ist. (sda/pb)

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