Stadtzürcher Parlament will Schreiner-Ausbildungszentrum helfen
Das Stadtzürcher Parlament hat am Mittwoch Unterstützung für das von Finanzproblemen geplagte Schreiner-Ausbildungszentrum (SAZ) gefordert. Es überwies zwei Vorstösse gegen die Stimmen der FDP.
Das Schreiner Ausbildungszentrum Zürich (SAZ) blick auf eine mittlerweile mehr als 135jährige Geschichte zurück. Und es ist laut eigenen Angaben mit über 40 Schreinerlernenden der grösste kantonale Ausbildungsbetrieb der Branche. Dennoch kämpft das traditionsreiche SAZ seit Jahren mit finanziellen Problemen. Letztes Mal hatte ihm die Stadt 2022 unter die Arme gegriffen.
Zurzeit sind die Finanzprobleme 
besonders akut: Wer die Website des SAZ anklickt, sieht 
als erstes einen Spendenaufruf.  Ein Sofortkredit von 300'000 Franken 
ist notwendig, damit die Ausbildungsstätte die kommenden Monate 
überbrücken und den Betrieb stabil fortführen kann. Darunter findet sich
 ein Hinweis auf das Konto, wo man unter der Referenz «SAZ in Not» 
spenden und einzahlen kann. 
SVP und AL engagieren sich fürs SAZ
Doch nun hat das Stadtparlament gestern über zwei Vorstösse aus den Reihen der SVP und der Alternativen Liste (AL) beraten, bei denen es darum geht, das dräuende Ende des SAZ abzuwenden, während draussen vor dem Rathaus die Lernenden auf ihre Situation aufmerksam machten. Während die AL den Stadtrat aufforderte, zu prüfen, wie der Betrieb sichergestellt werden könnte, knüpfte die SVP ihr Postulat an Bedingungen. Das SAZ solle sich politisch neu positionieren und mit externer Begleitung professionell reorganisieren. «Unser Vorstoss ist kein Freibrief für das SAZ», sagte Reto Brüesch.
Markus Merki (GLP), der die Lehre beim SAZ gemacht hatte, sah zwar bei beiden Vorstössen Mängel. Die GLP wolle aber eine breite Unterstützung und stimme zu. Pascale Lamprecht von SP meinte, dass Zürich als starker Wirtschaftsstandort gut ausgebildete Leute brauche. Patrik Brunner (FDP) hielt dagegen: Die Geschäftsleitung habe die Lernenden betrogen. Die geforderte Unterstützung sei ein «Affront gegenüber allen anderen Lehrbetrieben». Stadtrat Raphael Golta (SP) befürchtete eine dauerhafte finanzielle Unterstützung der privaten Organisation und stellte sich gegen beide Vorstösse.
Auch auf 
kantonaler Ebene bewegt das SAZ. Am Montag hatten AL, SP, EVP und Grüne 
ein dringliches Postulat eingereicht, das verlangt, dass  «die Zukunft 
der unverzichtbaren Ausbildungsstätte» gesichert wird. (mai/sda)
 
                                     
                                     
                                     
                
                 
             
                                    