10:47 BAUBRANCHE

Schweizer Wirtschaft kommt nicht auf Touren

Teaserbild-Quelle: Sergei Marchenko, Unsplash

Die Schweizer Wirtschaft dürfte laut den Ökonomen des Bundes weiterhin langsamer als üblich wachsen. Schuld sind Trumps Zölle. Erst im Verlauf des nächsten Jahres zeichnet sich eine dynamischere Entwicklung ab.

Für 2025 prognostiziert die Expertengruppe des Bundes ein Wachstum des realen Bruttoinlandproduktes (BIP, sporteventbereinigt) von 1,3 Prozent, für 2026 von 0,9 Prozent, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte.

Das sind deutlich unterdurchschnittliche Werte, wie Seco-Konjunkturexpertin Felicitas Kemeny gegenüber der Nachrichtenagentur AWP betonte: «Im langjährigen Mittel liegt das Wachstum bei 1,8 Prozent.»

Der Schweiz droht damit eine Phase von vier Jahren mit einem unterdurchschnittlichen Wachstum. Denn schon 2023 und 2024 hatte es mit Werten von nur leicht über 1 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt gelegen.

Negatives Quartal?

Pessimistisch ist Kemeny insbesondere für das laufende zweite Halbjahr 2025. «Da kann ich auch ein negatives Wachstum nicht ausschliessen», sagte sie.

Der Grund für diesen Pessimismus sind Trumps hohe Zölle von 39 Prozent auf Schweizer Waren. Weil für die meisten Handelspartner der USA niedrigere Tarife gelten, habe sich die Wettbewerbsfähigkeit von Schweizer Exporteuren auf dem US-Markt verschlechtert, so das Seco. Dies sei eine «schwere Belastung» für die betroffenen Betriebe. Daneben bremse die anhaltende Unsicherheit und die verhaltene Weltnachfrage die Konjunktur.

Das schwache Wachstum wird laut dem Seco die Arbeitslosigkeit ansteigen lassen. Für 2025 wird weiterhin eine durchschnittliche Quote von 2,9 Prozent vorhergesagt, für 2026 von 3,2 Prozent.

Anpassungsprozess läuft

Allerdings hofft Kemeny, dass sich die Lage im Verlauf des Jahres 2026 aufhellen wird. «Die Firmen werden sich an die neuen Gegebenheiten anpassen», meint sie. Auch die Weltwirtschaft werde dann wieder allmählich Fahrt aufnehmen, was das hiesige Wachstum ankurbeln sollte.

Sie betonte aber auch, dass die aktuellen Prognosen mit hohen Unsicherheiten behaftet seien. Sie basierten in Sachen Zollstreitigkeiten auf dem Stand von Anfang Oktober. Die drohende weitere Eskalation des US-chinesischen Handelsstreits sei ebenso wenig darin enthalten wie allfällige Deals der Schweiz oder der Schweizer Pharmakonzerne mit den US-Behörden. Insgesamt dominierten die Abwärtsrisiken, wurde betont. (awp sda)

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