17:41 BAUBRANCHE

Photovoltaik: Meyer Burger stellt Werke in Deutschland ein

Teaserbild-Quelle: 8510670, Pixabay-Lizenz

Meyer Burger hat den Betrieb seiner deutschen Standorte eingestellt. In den Werken in Hohenstein-Ernstthal bei Chemnitz und in Bitterfeld-Wolfen wurde die Produktion am 1. September gestoppt. Dies teilten die Insolvenzverwalter Lucas Flöther und Reinhard Klose heute Dienstag mit.

Bislang hat sich für die beiden Standorte kein Investor gefunden. Betroffen sind rund 540 Beschäftigte, der Grossteil wurde freigestellt oder erhielt die Kündigung, nach dem der Insolvenzgeldzeitraum abgelaufen war. Ein kleiner Teil der Belegschaft bleibt vorerst tätig: In Hohenstein-Ernstthal wurden 206 Mitarbeiter freigestellt, 62 helfen bei Abwicklungsarbeiten. Bei der Meyer Burger (Industries) GmbH in Bitterfeld-Wolfen müssen 271 Beschäftigte gehen, darunter 38, die zunächst noch mit Abwicklungstätigkeiten befasst sind. Insolvenzverwalter Klose sprach von einer "ausserordentlich bedauerlichen" Situation. Er lobte aber das Engagement der Belegschaft in den vergangenen Monaten.

Die Insolvenzverwalter betonten, es liefen zwar noch Gespräche mit möglichen Interessenten, doch sei völlig offen, ob diese zu einem Ergebnis führen. "Wir sind offen für zusätzliche Angebote von Investoren und bereit, erneut Verhandlungen aufzunehmen", sagte Flöther. Zugleich machte er deutlich, dass es derzeit keine konkreten Anzeichen gebe.

Preisdruck aus China und Handelshemmnisse der USA

Meyer Burger ist von der Krise in der europäischen Solarbranche schwer getroffen worden. Der Markt leidet unter dem Preisdruck chinesischer Anbieter, die wegen Handelshemmnissen nicht in die USA liefern können und ihre Produkte verstärkt in Europa absetzen. Ursprünglich hatte Meyer Burger versucht, im US-Markt Fuss zu fassen. Nachdem der wichtigste Kunde, die US-Firma Desri, im November 2024 absprang und Expansionspläne in den USA im Sommer 2024 eingedampft wurden, rutschte das Unternehmen in eine existenzielle Krise. Ende Mai meldeten die deutschen Gesellschaften Insolvenz an.

Ob sich kurzfristig doch noch ein Investor findet und ein Teil der Belegschaft zurückkehren könnte, ist derzeit ungewiss. (sda awp afp dpa/maii)

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