10:09 BAUBRANCHE

Monatsstatistik Oktober: Abschwächung aber intakte Wachstumsaussichten

Geschrieben von: Stefan Schmid (sts)
Teaserbild-Quelle: Stefan Schmid

Das Schweizer Bauhaupt- und Ausbaugewerbe kann sich auch im Oktober behaupten. Die auf Basis von Gesuchen ermittelte Bausumme erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,3 Prozent. Gegenüber dem Vergleichs-monat im Vorjahr wurden jedoch weniger Gesuche eingereicht (-8,5 %).

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Quelle: Stefan Schmid

Das Segment Mehrfamilienhäuser kann die geplante Bausumme erneut markant ausweiten. Bild: Gebäudesanierung beim Albisriederplatz in Zürich.

Eine verminderte Dynamik zeigt auch der Vergleich zum Vormonat. Demnach gingen die geplanten Investitionen um 10,5 Prozent zurück. Nach wie vor zuversichtlich für eine positive Entwicklung der Hochbautätigkeit stimmt die im Jahr aufgelaufene Bausumme (YTD: +12,2 %).

Wachstumstreiber Wohnbau

Gesamthaft kann der Wohnbau die Bausumme im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,1 Prozent erhöhen. Mit einem Plus von 11,2 Prozent wird das Segment Mehrfamilienhäuser (MFH) Impulse setzen können. Die Entwicklung der Summen in diesem Jahr trübt allerdings das Bild. Diese sind zwar immer noch beachtlich, seit Monaten aber rückläufig. Gegenüber dem Spitzenwert im Juli ergab sich im Oktober sogar ein Minus von einem Viertel. Der Wachstumsbeitrag zur künftigen Hochbautätigkeit bleibt aber überdurchschnittlich. Die YTD-Bausumme lag per Ende Oktober 10,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Auch der langjährige Durchschnitt wurde deutlich übertroffen.

Schneller gewachsen ist im Oktober die Summe für den Bau von Einfamilienhäusern (EFH). Das Plus betrug 14,7 Prozent – bei einem tiefen Basiswert des Vorjahres allerdings. Den Zenit erreichte die Bausumme im Juni. Trotz der Abschwächung ist aber nach wie vor mit einer guten Auftragslage zu rechnen (YTD: +18,5 %).

Auch der Industrie- und Gewerbebau zeigt im Vergleich zum Vorjahresmonat eindrucksvolle Wachstumsraten. Die Investitionen in Betriebsgebäude bewegten sich bisher im Takt mit der gesamtwirtschaftlichen Erholung.

Vorsichtigere Unternehmen

Im Vergleich zum Vorjahr kann das Segment die Bausumme im Oktober markant ausweiten (+24,4 %), auch das Zwischenergebnis steht im Zeichen künftiger Prosperität (YTD: +27,7 %). Lieferengpässe und steigende Energiepreise erhöhen bei Unternehmen aber den Margendruck und belasten die Produktion wichtiger Exportmärkte. Wachstumsprognosen wurden in der Folge korrigiert, was die Investitionsbereitschaft in den Gebäudepark beeinträchtigen könnte. Gegenüber dem Vormonat brach die Summe bereits um mehr als ein Fünftel ein. Auch den Monatsdurchschnitt dieses Jahres erreichte die Summe im Oktober bei weitem nicht.

Nach einem vergleichsweise positiven Verlauf des ersten Halbjahres gerät der Bürobau wieder in Turbulenzen. Die geplanten Investitionen erreichten nach einem ausserordentlich guten Vormonat im Oktober nicht einmal den sehr tiefen Augustwert. Schon damals drehte die YTD-Summe ins Minus, wobei sich der Negativtrend mittlerweile verstärkt hat (YTD: -10,4 %). Uneinheitlich tendieren die geplanten Investitionen der öffentlichen Hand. Bei Schulen betrug das Plus im Vergleich zum Vorjahr 30,4 Prozent (YTD: +77,0 %). Mit einem Minus von 31,8 Prozent kann da-gegen die Summe für Bauprojekte im Gesundheitswesen den Negativtrend nicht brechen, was sich auch im vorläufigen Jahresergebnis niederschlägt (YTD: -49,0 %). Solide ist das Wachstum des Tourismussegments (Oktober: +8,9 %; YTD: +23,7 %).

Weiterhin auf dem Wachstumspfad befanden sich die Deutschschweiz (Oktober: +11,5 %; YTD: +11,5 %) und das Tessin (Oktober: +45,3 %; YTD: +68,0 %). Die Romandie fiel im Oktober mit einem Minus von 17,1 Prozent jedoch deutlich ab, weil Genf und die Waadt schwächelten. Gesamthaft bleibt die Bausumme der Region aber übers bisherige Jahr gesehen im Plus (YTD: +5,2 %).

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Redaktor Baublatt

Seine Spezialgebiete sind wirtschaftliche Zusammenhänge, die Digitalisierung von Bauverfahren sowie Produkte und Dienstleistungen von Startup-Unternehmen.

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