13:29 BAUBRANCHE

Kein Produktionswerk der Swisspor für mineralische Dämmstoffe in Reiden LU

Teaserbild-Quelle: Simone Hutsch, Unsplash (Schmuckbild)

Im Strategischen Arbeitsgebiet (SAG) Reiden Mehlsecken realisiert die Swisspor kein Produktionswerk für mineralische Dämmstoffe. Es soll ausserhalb des Kantons Luzern gebaut werden. Daran, dass in Reiden ein Umwelt- und Energiecluster entstehen soll, ändert sich aber nichts.

Reiden Mehlsecken ist eines von drei sogenannten Strategischen Arbeitsgebieten (SAG) des Kantons Luzern, neben Inwil Schweinmatt und Sempach Honrich, die im Richtplan festgelegt sind. – SAG sind Reservezonen, respektive planungsrechtlich gesicherte Areale, die ausschliesslich für die Ansiedlung von volkswirtschaftlich bedeutenden Grossbetrieben vorbereitet werden.

In Reiden ist auf einer Fläche von rund 200‘000 Quadratmetern ein Cluster im Bereich Gebäude- und Umwelttechnologie vorgesehen. Mit von der Partie wäre die Swisspor mit einem Produktionswerk für mineralische Dämmstoffe gewesen. Zusammen mit einem wissenschaftlich abgestützten Kompetenz- und Innovationszentrum mit Beteiligung der Hochschule Luzern hätte es die Basis für das Nutzungskonzept liefern sollen. Vorgesehen war, dass weitere Unternehmen aus den Bereichen Gebäudehülle, nachhaltiges und digitales Bauen sowie Kreislaufwirtschaft hinzustossen – und den Cluster vervollständigen.

Drei mögliche Standorte ausserhalb vom Kanton Luzern

Doch nun zieht sich die Swisspor vom Projekt zurück, das Produktionswerk soll ausserhalb des Kantons Luzern gebaut werden. Wie der Medienmitteilung des Bau-, Umwelt und Wirtschaftsdepartements des Kantons Luzern zu entnehmen ist, waren „bestehende Unsicherheiten“ der Grund, die eine rasche Realisierung erschwerten. Konkret sind es aufwendige Einzonungs- und Bewilligungsverfahren, die allenfalls von Einsprachen und Beschwerden verzögert werden können.

Die Swisspor hat nun drei ausserkantonale Standorte evaluiert, die alle bereits in einer Bauzone liegen und auf denen die Realisierung eines Werks zeitnah möglich ist.  „Aufgrund der neuen Ausgangslage hat sich Swisspor entschieden, das dringend benötige Produktionswerk für mineralische Dämmstoffe an einem alternativen Standort zu realisieren“, so Swisspor-Chef Daniel Jenni.

Zudem sind sich der Kanton, die HSLU und die Wirtschaftsförderung und die Swisspor einig, dass sie die Schaffung eines Umwelt- und Energieclusters im Kanton Luzern ortsunabhängig weiter prüfen wollen. Ein Produktionswerk in Reiden bleibe für das Unternehmen jedoch weiter von Interesse. Dieses könnte zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden, sagt Jenni.

Herausforderungen und Chancen für Reiden

„Das Vorhaben bot bekanntermassen einige Herausforderungen, aber auch Chancen für Reiden. Diese haben wir im intensiven Dialog mit der Bevölkerung diskutiert“, wird Gemeindepräsident Josua Müller in der Medienmitteilung zitiert. „Mit dem Entscheid von Swisspor wird das Einzonungsverfahren hinfällig.“ Der Gemeinderat wolle dennoch über die Gemeindeinitiative und den Gegenvorschlag an der Gemeindeversammlung vom 24. Mai abstimmen lassen. Der Entscheid, ob zukünftig über Ein- wie Auszonungen an der Urne und nicht an der Gemeindeversammlung entschieden wird, solle grundsätzlich geklärt werden. „Sollte künftig ein neues Projekt im SAG Reiden aktuell werden, werden wir dieses wiederum prüfen“, so Müller.

Beim Kanton sieht man es ähnlich. „Wir haben an das Projekt geglaubt, weil wir die einheimische Produktion von mineralischen Dämmstoffen mit Blick auf den Klimawandel wichtig finden und uns die Idee eines Clusters mit wertvollen Arbeitsplätzen überzeugt hat. Wir bedauern das Nichtzustandekommen, haben aber Verständnis dafür“, wird Regierungsrat Fabian Peter in der Medienmitteilung zitiert.  (mai/mgt)

Website zum Projekt: https://sag-reiden.lu.ch

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