Nachfrage nach Immobilien sinkt in der Schweiz wieder
Der Schweizer Immobilienmarkt steht 2026 vor einer Konsolidierungsphase. Laut dem am Montag veröffentlichten "Immo-Monitoring" von Wüest Partner nimmt die Nachfrage nach Wohnungen voraussichtlich ab, während die Bautätigkeit nach langer Flaute wieder anzieht. Zudem zeigt die Studie, dass weniger Einzelpersonen eine eigene Wohnung suchen.
Quelle: sora/mai
Auch wer bereits mitten im Berufsleben steht, wohnt je nachdem länger in einer WG, weil der Lohn nicht reicht, um eine ganze Miete zahlen zu können.
Grund dafür, dass weniger Einzelpersonen nach einem Zuhause für sich alleine suchen: das fehlende Angebot und die hohen Mieten. Daherbleiben viele länger im Elternhaus oder wohnen weiterhin in WGs. Konkret sind im Jahr 2024 rund 22'400 neue Einpersonenhaushalte entstanden. Im Jahr 2021 waren es 35'500 gewesen. Hinzu kommt eine Abkühlung am Arbeitsmarkt. Im laufenden Jahr stieg die Zahl der Beschäftigten laut der Studie kaum und lag auf dem tiefsten Stand seit der Pandemie. Folglich nimmt auch die "Zusatznachfrage" nach Wohnraum ab, etwa von zugezogenen Arbeitskräften.
Teurere Einfamilienhäuser, günstigere Büros
Bei den Preisen erwartet die Immobilienberatungsfirma im kommenden Jahr eine moderate Entwicklung: Die Angebotsmieten dürften sich um 0,7 Prozent verteuern, die Bestandesmieten um 0,8 Prozent sinken. Teurer werden wohl weiterhin Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser, und zwar um 2,8 Prozent respektive 3,1 Prozent. Allerdings schwäche sich auch dort die Dynamik ab. Die Angebotsmieten für Büroflächen dürften 2026 leicht zurückgehen (-0,6 Prozent). Nach wie vor gefragt sind aber hochwertige, bezugsfertige Flächen an guten Lagen.
Erholung im Baumarkt: Nach sieben Jahren steigen Investitionen
Schliesslich steigen gemäss der Studie nach sieben Jahren die Bauinvestitionen wieder: Für 2026 geht Wüest Partner von einem Plus von 5,3 Prozent aus. Die baldige Abschaffung des Eigenmietwerts dürfte Renovationen ankurbeln. Diese wird 2028 oder 2029 erwartet. Auch Investitionen in Neubauten dürften 2026 wieder zunehmen, vor allem im Bereich der Mehrfamilienhäuser. (awp/sda/mai)