Hypo-Referenzzinssatz sinkt auf 1,25 Prozent
Ab 2. September gilt neu der Referenzzinssatz von 1,25 Prozent, nach zuvor 1,50 Prozent. Dies teilt das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) mit. Er steht damit nach mehr als zwei Jahren wieder auf seinem Allzeittief. Dies nach zwei Erhöhungen Mitte und Ende 2023.
Konkret sank der für den Referenzzinssatz massgebende Durchschnittszinssatz um 7 Basispunkte auf 1,37 Prozent und damit ganz knapp unter den für die Senkung entscheidenden Schwellenwert von 1,38 Prozent. Der Zinssatz wird kaufmännisch gerundet und beim Über- beziehungsweise Unterschreiten des Grenzwerts gleich um 25 Basispunkte angepasst. Zuletzt war der Referenzzinssatz für Wohnungsmieten im März 2025 auf 1,50 Prozent gesenkt worden, dies nach zwei Erhöhungen Mitte und Ende 2023. Zur Ermittlung des Referenzzinssatzes stützt sich das BWO auf den vierteljährlich erhobenen Durchschnittszinssatz der inländischen Hypothekarforderungen der Schweizer Banken.
Aus der Senkung des Referenzzinssatzes ergibt sich laut dem BWO nun für Mieterinnen und Mieter im Grundsatz ein Senkungsanspruch im Umfang von 2,91 Prozent. Dies, sofern der bisherige Mietzins auf einem Referenzzinssatz von 1,50 Prozent beruht. Allerdings können neben der Änderung des Referenzzinssatzes können aber weitere Kostenfaktoren, insbesondere die Teuerung, eine Rolle in der Mietzinsgestaltung spielen.
Der Referenzzinssatz dürfte auf absehbare Zeit bei 1,25 Prozent bleiben: Von der Wirtschaftsnachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen erwarten einen Anstieg frühestens Ende 2026 oder gar erst 2027. Weiter absinken dürfte der Referenzzinssatz nicht. Selbst in der Phase der langen Negativzinsen vor einigen Jahren war der Referenzzinssatz nie unter 1,25 Prozent gefallen.
MV kritisiert nach wie vor hohe Mieten
Während der Hauseigentümerverband Schweiz Vermietern in seiner Medienmitteilung zum gesunkenen Referenzzinssatz lediglich empfiehlt, die Mietzinse aufgrund der neuen Kostenstände zu überprüfen, nutzt der Mieterinnen- und Mieterverband (MV) die Gelegenheit, um auf nach wie vor hohe Mieten hinzuweisen. «Natürlich ist es erfreulich, dass sich für viele Mieterinnen und Mieter nun eine Chance auf eine kleine Entlastung ergibt», wird MV-Präsident Carlo Sommaruga im Communiqué des Verbands zitiert. Doch die eigentliche Ursache der explodierenden Mieten seien die missbräuchlich hohen Renditen, die die Vermieterseite seit Jahren abschöpfe. Der MV sieht hier das Problem insbesondere bei Immobilienkonzernen, die überhöhte Gewinne abschöpfen würden und verweist auf seine Mietpreisinitiative. (mai/awp sda/mgt)