08:21 BAUBRANCHE

Holcim lässt Aktien von der Euronext Paris dekotieren

Teaserbild-Quelle: Jag9889 - Own work wikimedia CC BY-SA 4.0

Der Schweizer Zement- und Baustoffkonzern Holcim zieht sich von der Börse Euronext Paris zurück. Damit wird eine weitere Erinnerung an den französischen Fusionspartner Lafarge getilgt.

Die Dekotierung per Ende 2022 und die Konzentration des Handels auf die Schweizer Börse widerspiegelt laut einer Mitteilung vom Montag die Verlagerung der Volumen weg von der Euronext Paris im Laufe der Jahre. Und die Vereinfachung werde den Verwaltungsaufwand und die Kosten senken. 

Schwierige Fusion 

Zu einer Kotierung an der Euronext Paris war Holcim 2015 im Zuge der Fusion mit der französischen Lafarge gekommen. Damals war noch alles doppelt: der Firmenname «LafargeHolcim», Verwaltungen in Zürich und Paris und paritätische Vertretungen im Verwaltungsrat. Und diese Dopplungen sorgten schon bald für Reibungen. 

Dabei war die Fusion der Grosskonzerne 2014 noch als «Merger of Equals» angekündigt worden. Doch dieses Bild bekam schon bald aufgrund der schwächeren Marktposition von Lafarge Risse und beim Vollzug des Zusammenschlusses im Sommer 2015 hatten dann die Holcim-Aktionäre bereits ein leichtes Übergewicht. 

Auf Management-Ebene mussten ebenfalls einige Turbulenzen überwunden werden. So sorgte der schnelle Abgang vom Fusions-Verwaltungsratspräsident Wolfgang Reitzle für Gesprächsstoff. Auf dem CEO-Posten agierte der Lafarge-Manager Eric Olsen in den Anfangsjahren eher glücklos und die Diskussionen um die Vorgänge im Bürgerkriegsland Syrien aus der Zeit vor der Fusion begleiten das Unternehmen bis heute. 

Erst mit Beat Hess an der Spitze des Verwaltungsrats und dann mit dem Amtsantritt von Jan Jenisch als CEO kam eine klare Linie in die Ausrichtung des Konzerns. Grössere Zement-Devestitionen in Asien, ein Schuldenabbau, Zukäufe sowie eine Stärkung des Bereichs Baustoffe zeichneten den Weg vor. 

Wieder zum alten Namen zurück 

Und mit der Rückbenennung in «Holcim» im Frühjahr 2021 wurde eine weitere Bande zum früheren französischen Wettbewerber gekappt. Bereits drei Jahre vorher wurden die Konzernstandorte in Paris und Zürich geschlossen und ins steuergünstige Zug verlegt. 

Auch von der ursprünglichen «egalité» im Verwaltungsrat von Holcim ist nichts mehr zu sehen. Heute ist keiner der seinerzeit gewählten sieben Lafarge-Vertreter mehr in dem Gremium vertreten. Als letzter trat Vizepräsident Oscar Fanjul zurück – zeitgleich mit der Umbenennung des Konzerns. (awp sda)

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

LST Swiss AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.