Auszahlungen aus dem Gebäudeprogramm stagnieren im Jahr 2024
Bund und Kantone haben im Jahr 2024 rund 528 Millionen Franken an energetische Sanierungen von Gebäuden ausgezahlt – gleich viel wie im Vorjahr. Die Auszahlungen aus dem Gebäudeprogramm stagnierten damit erstmals seit 2016.

Quelle: Tim Reckmann, ccnull.de, CC-BY 2.0
Thermografie eines Gebäudes: Die Auszahlungen aus dem Gebäudeprogramm des Bundes und der Kantone für energetische Sanierungen stagnieren erstmals seit 2016.
Im vergangenen Jahr seien rund 228 Millionen Franken für gebäudetechnische Anlagen eingesetzt worden, heisst es in einer Mitteilung des Bundesamts für Energie (BFE) von Dienstag. Das sei fünf Prozent mehr als im Vorjahr (2023: 216 Millionen Franken) und entspreche dem grössten Teilbereich der Förderung.
Insgesamt wurden laut Mitteilung 25'633 Öl-, Gas- oder Elektroheizungen ersetzt (2023: 26'560), 84 Prozent davon durch klimafreundliche Wärmepumpen. Für Wärmedämmprojekte wurden 131 Millionen Franken verwendet (2023: 139 Millionen), für Systemrenovierungen 86 Millionen (2023: 98 Millionen) und für Fernwärmeprojekte 23 Millionen (2023: 30,7 Millionen).
Zusätzlich wurden 17 Millionen Franken in Informations- und Ausbildungsprojekte sowie Qualitätssicherung investiert (2023: 19,2 Millionen). Über zwei Drittel davon flossen nach Angaben des BFE in die Erstellung von kantonalen Energieausweisen mit Beratungsbericht (GEAK Plus).
Für besonders energieeffiziente Neubauten nach Minergie-P oder GEAK-A/A-Standard wurden 43 Millionen Franken ausbezahlt – was einer Steigerung von 76 % gegenüber dem Vorjahr (2023: 24,6 Millionen) entspricht. Insgesamt wurden 499 Neubauten gefördert (2023: 389).
Leichter Rückgang der Förderanträge
Im Berichtsjahr seien die Themen Energieversorgungssicherheit und Energiesparen in Gesellschaft und Öffentlichkeit nach wie vor präsent gewesen, schreibt das BFE. Die Energiepreise liegen weiterhin deutlich über dem Niveau vor 2022. Zudem erhöhten Kantone ihre Förderbudgets und teilweise auch die Förderbeiträge.
Diese Ausgangslage steigerte die Nachfrage nach Fördermitteln für energetische Sanierungen, heisst es. Nach diesen Ausnahmejahren setze sich nun der frühere Trend fort, mit einer kontinuierlichen jährlichen Zunahme der Nachfrage.
Die Verpflichtungen für Subventionen für Energiemassnahmen im Jahr 2024 beliefen sich auf rund 542,5 Millionen Franken, rund 40 Mio. weniger als 2022 und 2023. Dies entspreche fast den gesamten verfügbaren Mitteln aller Kantone, heisst es. Mit 190 Millionen Franken geht der mit Abstand grösste Teil der Verpflichtungen an Haustechnikprojekte (2023: 235 Mio. Fr).
Diese werden laut BFE in den nächsten Jahren umgesetzt und die Fördermittel dafür ausbezahlt. Mit diesen Mitteln sollen rund 19’300 Heizungen ersetzt werden. Für Systemsanierungen wurden 123 Mio. Fr. verpflichtet. Im Rahmen dieser Projekte sei neben der Sanierung der Gebäudehülle der Austausch von fast 1700 Heizungen vorgesehen.
Förderbudgets von Bund und Kantonen für 2025
Zusätzlich zu den kantonalen Mitteln in Höhe von 275 Millionen Franken (271 im 2023) hat der Bund 2025 rund 247 Mio. in Form von Globalbeiträgen aus der CO2-Teilzweckbindung an die Kantone ausbezahlt. 2026 stehen damit gemäss Mitteilung insgesamt rund 607 Millionen Franken für Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs oder der CO2-Emissionen zur Verfügung.
Das im Juni 2023 angenommene Klima- und Innovationsgesetz verstärkt das Gebäudeprogramm zusätzlich: Es sieht ein Impulsprogramm für den Ersatz von grösseren Wärmeerzeugungsanlagen sowie Massnahmen im Bereich der Energieeffizienz vor. Es ist mit 2 Milliarden Franken über eine Dauer von zehn Jahren ausgestattet. Im Jahr 2025 wurden damit gemäss BFE zusätzlich zu den oben genannten Globalbeiträgen 127 Millionen Franken an die Kantone ausbezahlt.
Angesichts der angekündigten Defizite in den Bundesfinanzen hat der Bundesrat im Januar 2025 ein Massnahmenpaket zur Einsparung von Ausgaben in die Vernehmlassung geschickt. Das Gebäudeprogramm ist von diesem Entlastungsprogramm 2027 ebenfalls betroffen.
Auf Antrag der Kantone prüfe das UVEK derzeit in Zusammenarbeit mit der Konferenz der kantonalen Energiedirektoren, ob und wie die verschiedenen Förderprogramme überarbeitet werden könnten, um den Kantonen – die sich gegen die Streichung des Gebäudeprogramms aussprechen – entgegenzukommen. (mgt/pb)