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Schweizer Holzernte legt 2017 zu – aber nur in Privatwäldern

Teaserbild-Quelle: Michael Meuter, Zürich/Lignum

Nach dem Tiefpunkt vom Vorjahr hat die Schweizer Holzernte im Jahr 2017 wieder zugenommen. Mit insgesamt 4,69 Millionen Kubikmetern wurde 5 Prozent mehr Holz geerntet als 2016. Der Anstieg ist vor allem auf die grössere Holzernte im Privatwald zurückzuführen. Die finanzielle Situation der Schweizer Forstbetriebe hat sich jedoch nicht verbessert. Dies geht aus der Forststatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) sowie dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz des Bundesamts für Umwelt (Bafu) hervor.

Ramosch im Unterengadin

Quelle: Michael Meuter, Zürich/Lignum

Ramosch im Unterengadin

Im Jahr 2017 wurde bis auf das Energiestückholz (–1%) von allen erhobenen Sortimenten mehr geerntet. Mit rund 7% verzeichnete das Stammholz, mengenmässig das wichtigste Sortiment, die stärkste Zunahme (2,37 Millionen. m³). Daneben legte die Ernte von Energiehackholz, hauptsächlich in grösseren Schnitzelfeuerungen verwertet, mit 6,5% ebenfalls kräftig zu (1,06 Millionen m³). Die erneut rückläufige Entwicklung bei Energiestückholz auf 0,74 Millionen m³ folgt dem seit Jahren anhaltenden Trend.

Im Alpenland Schweiz machte das Nadelholz – vorwiegend Fichte und Tanne – auch 2017 mit ungefähr zwei Dritteln weiterhin den grössten Anteil der Holzernte aus. Der Rest von etwas mehr als einem Drittel entfiel auf Laubholzsortimente, vorwiegend Buche.

Holzernte im öffentlichen Wald stabil

Die gesamte Erntemenge in den privaten Wäldern (1,61 Millionen m³) stieg letztes Jahr deutlich an und war mit ihrem Plus von 12% oder anders ausgedrückt 0,17 Millionen m³ fast ausschliesslich für die Mehrernte verantwortlich. Im öffentlichen Wald stagnierte die Holzernte bei rund 3,07 Millionen m³ in etwa auf dem Vorjahresniveau. Es kann davon ausgegangen werden, dass Private unter anderem wegen der leicht bessern Preissituation mehr Holz auf den Markt brachten. 2017 stiegen gemäss dem Produzentenpreisindex die Rohholzpreise gegenüber dem Vorjahr um etwa 2%.

Rund 6300 Beschäftigte in der Waldwirtschaft

Der grösste Teil des Schweizer Holzes wird von Forstbetrieben oder Forstunternehmungen geerntet. Gemäss der aktuellsten Statistik der Unternehmensstruktur von 2015 waren etwas mehr als die Hälfte der 6300 Beschäftigten der heimischen Waldwirtschaft bei Forstbetrieben angestellt, die zugleich auch Wald besitzen. Die restlichen Beschäftigten arbeiteten für Forstunternehmungen, welche keinen Wald besitzen, jedoch für die Waldeigentümer Dienstleistungen im Wald erbringen.

Kein gutes Geschäft

Forstunternehmungen erbrachten 2017 für die ungefähr 700 Schweizer Forstbetriebe Dienstleistungen in der Waldbewirtschaftung im Umfang von rund 130 Millionen Schweizer Franken. Diese Leistungen machten etwas weniger als ein Viertel der forstbetrieblichen Gesamtausgaben aus, welche sich auf 541 Mio. Franken beliefen. Den gesamten Ausgaben standen Einnahmen von 501 Millionen Franken gegenüber, damit ergab sich eine schweizweite Unterdeckung von knapp 40 Millionen Franken. Trotz der finanziell angespannten Situation erzielte fast die Hälfte der Schweizer Forstbetriebe letztes Jahr ein positives Betriebsergebnis.

Gemäss den zusätzlichen Informationen aus dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz (160 ausgewählte Forstbetriebe) resultierte für die Waldbesitzer ein Verlust von durchschnittlich 10 Franken pro Kubikmeter geerntetem Holz. Dabei wendeten die Testbetriebe pro Kubikmeter Holz von der Fällung bis zu dessen Bereitstellung durchschnittlich etwa 45 Minuten auf. Pro Hektare Betriebsfläche setzten die Testbetriebe im Schnitt rund 60 Franken für die Pflege des jungen Waldes ein. (mgt/aes)

Weitere Informationen zur Forststatistik 2017

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