15:06 KOMMUNAL

Winterthur und die Seefeldisierung

Teaserbild-Quelle: Peter elektro, wikimedia, CC

Winterthur sei heute für Investoren wieder attraktiv, sagt Würth und räumt ein, dass es aber negative Entwicklungen gibt. Auf die Feststellung, dass das Wachstum zwar die Steuerkraft Winterthurs hätte stärken sollen, dass dies aber nicht funktioniert habe, da der Pro-Kopf-Steuerertrag unverändert bei 75 Prozent des kantonalen Mittels liege, kontert Würth mit einem Verweis darauf, dass die Stadt Zürich und die Seegemeinden stark zugelegt hätten. In absoluten Zahlen sei der Pro-Kopf-Steuerertrag in Winterthur deutlich gestiegen. Gerade in neuen Wohnungen sei er überdurchschnittlich. Man habe das Ziel erreicht. Die Sozialhilfequote sei stabil.

Verdichtung nicht immer einfach

Dennoch, was für die meisten begehrten Wohnlagen gilt, trifft auch in Winterthur zu: Auch hier steigen die Mieten. Um einer Seefeldisierung entgegenzuwirken, setzt die Stadt auf Verdichtung. Würth dazu: Das Seefeld in Zürich sei deshalb so teuer geworden, weil man dort kaum verdichten und nur sanieren könne.

Einfach ist das Verdichten nicht immer: So hatte die Landschaftsschutz-Initiative der Stadt einen Strich durch die Rechnung gemacht, was die Baupläne für das Siedlungsgebiet Gotzenwil betrifft und die mittlerweile nichtig sind. Die Initiative habe es «schlicht unmöglich» gemacht, Land einzuzonen. «Allerdings wären in Gotzenwil in den nächsten fünf oder zehn Jahren sowieso keine Bagger aufgefahren. Die Stadt hatte sich das Land als Bauzone sichern wollen.»

Planungszone Neuhegi

Allerdings hatte Stadtpräsident Michael Künzle während des Wahlkampfs noch versprochen, beim Wachstum das Tempo herunterzufahren. Davon merke man wenig, heisst es im Interview. Würth erklärt dies damit, dass, wenn Private bauen wollen und dies die Zonenordnung am gewünschten Standort erlaubt, die Stadt ein solches Projekt nicht aufhalten kann. «Aber zumindest bei den städtischen Liegenschaften wollen wir jetzt die Zitrone nicht auspressen und gleich alles umsetzen.» Zudem erklärt er, dass man die direktesten Impulse setzen kann, wenn man eigenes Land habe. Man könne aber auch versuchen, Prozesse mit anderen Mitteln zu steuern. Als Beispiel führt er die Planungszone Neuhegi an, wo Raum für einen neuen, urbanen Stadtteil geschaffen werden soll. (mai)

Surftipps:
Planungszone Neuhegi-Grüze, virtuelle Ausstellung: planungszone-ausstellung.ch
Stadtentwicklung Winterthur: stadtentwicklung.winterthur.ch

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