18:07 KOMMUNAL

Stadt Bern kritisiert Kanton: «Doppelte Kürzung bei Sozialhilfe»

Für Sozialhilfebezüger wiege die «doppelte Kürzung» schwer, schreibt die Stadtregierung in einem Communiqué vom Donnerstag. Ihrer Meinung nach sollten in der Sozialhilfe schweizweit die gleichen Ansätze gelten. Nach den Richtlinien der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS) habe sich der Grundbedarf einer Einzelperson von 977 auf 986 Franken erhöht. Wenn der Kanton diese Anpassung versage, führe dies dazu, dass Sozialhilfebezüger gegenüber Empfängern von Ergänzungsleistungen weiter ins Hintertreffen gerieten - denn bei letzteren sei der Teuerungsausgleich gesetzlich verankert.

Der bernische Regierungsrat hatte im vergangenen Oktober entschieden, den Teuerungsausgleich nicht zu gewähren. Das bringt dem klammen Kanton Bern Ersparnisse von fünf Millionen Franken. Der Regierungsrat will mit der Sparmassnahme einen Teil der Forderungen der Motion Studer erfüllen. Diese verlangt Einsparungen von insgesamt zehn Prozent im Bereich des Grundbedarfs, der Integrationszulagen und der situationsbedingten Leistungen.

Kanton: «Kein Grundsatzentscheid»

«Wir haben also einen Sparauftrag von insgesamt 22 Millionen Franken», sagt Jean-Philippe Jeannerat von der Gesundheits- und Fürsorgedirektion. Die Kürzung der Integrationszulagen bringe 10 Millionen, der Verzicht auf die Teuerung 5 Millionen. «Es fehlen also immer noch 7 Millionen.»

Die Regierung sei der Meinung gewesen, angesichts der Sparforderung sei es nicht sinnvoll, zuerst die Teuerung zu gewähren und dann anderswo wieder zu kürzen. «Gleichzeitig ist das kein Entscheid, den Teuerungsausgleich grundsätzlich nicht mehr zu gewähren», betonte Jeannerat. (sda/aes)

Anzeige

Firmenprofile

Brun Marti Dytan AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.