09:14 KOMMUNAL

Smarte Baumgrube rettet Linde und Co. das Leben

Teaserbild-Quelle: Adrian Michael, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Bäumen wirken dem Hitzeinseleffekt in Städten entgegen. Allerdings haben vor allem Jungbäume Schwierigkeiten, im urbanen Umfeld zu bestehen. Helfen könnten ihnen dabei intelligente Baumgruben. Zurzeit testet die Ostschweizer Fachhochschule zusammen mit Creabeton einen entsprechenden Prototyp.

Lindenhof in Zürich

Quelle: Adrian Michael, eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

Grüne Oase im Herzen der Stadt: Bäume auf dem Lindenhof in Zürich.

Mit dem Klimawandel und der zunehmenden Überhitzung werden in Städten Grünflächen und Bäumen immer wichtiger: Sie spenden Schatten und kühlen ihre Umgebung, indem sie Wasser verdunsten.

Allerdings sterben in der Schweiz jährlich Tausende von Bäumen in Städten, weil sie zu wenig oder falsch bewässert werden, wie die Empa schreibt. Weil sie einen erhöhten Wasserbedarf haben, sind davon vor allem Jungbäume in der Anwachsphase betroffen. Die Schäden seien dabei nicht nur ökologischer, sondern auch finanzieller Natur und beliefen sich schätzungsweise auf Hunderttausende Franken pro Jahr, heisst es weiter.

Obendrein kämpfen Stadtverwaltung gerade in den bewässerungsintensiven Sommermonaten häufig mit Personalmangel, auch darum müssen Ressourcen umso gezielter eingesetzt werden.

Das Tablet zeigt, welcher Baum Wasser braucht

Ein Forschungsteam vom BIM LAB der Fachhochschule OST will zusammen mit dem Schweizer Betonfertigteilhersteller Creabeton solche Probleme lösen. Und zwar mit einer smarten Baumgrube. Sie funktioniert folgendermassen: Beim Arbeitsbeginn wirft der städtische Baumpfleger einen kurzen Blick auf ein Tablet, das ihn über ein Ampelsystem – von grün über gelb bis rot – in Echtzeit über den Feuchtigkeitsgehalt im Wurzelbereich der Bäume informiert. Er weiss damit auch gleich, wo welcher Baum Wasser braucht und welcher nicht. Möglich machen dies Sensoren, die in der Baumgrube angebracht werden. Sie überwachen laufend den Wurzelbereich der Bäume und senden die dabei gewonnen Daten an eine digitale Plattform.

Nach rund drei Jahren Forschung wurde nun beim Forschungsgebäude NEST der Empa der Prototyp einer solchen Grube angelegt.  «Hier im NEST testen wir die Elektronik und die Sensorik nochmals auf Herz und Nieren. Wir wollen in Erfahrung bringen, welche Sensortypen, in welcher Stückzahl und welcher Form nötig sind, um bestmögliche Resultate zu erreichen», erklärt Marc Vögele vom BIM LAB OST. Und wie Sascha Pfyl von Creabeton erklärt, geht man davon aus, eine solche Baumgrube in naher Zukunft als Produkt angeboten werden kann. (mai/mgt)

Film der Empa zum Projekt.

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