15:56 KOMMUNAL

«Rien ne va plus» im Thurgau

Teaserbild-Quelle: Bild: Marja van Bochove/Flickr

Mit 71 zu 49 Stimmen hat der Thurgauer Grosse Rat nach zweistündiger Debatte eine Motion für erheblich erklärt, welche die Abschaffung des Französischunterrichts in der Primarschule fordert. Die Kantonsregierung stellte sich gegen das Vorhaben.

Die Regierung hat nun den Auftrag, den obligatorischen Französischunterricht aus dem Lehrplan der Primarschule zu streichen. Bisher werden die Thurgauer Kinder nach dem Modell 3/5 unterrichtet, also mit Englisch ab der dritten und Französisch ab der fünften Klasse.

Für die Motion sprachen sich SVP, EDU und EVP, aber auch Teile der anderen Parteien aus. Klar gegen die Streichung von «Frühfranzösisch» war einzig die SP. Die Befürworter der Motion argumentierten, ein grosser Teil der Kinder sei mit zwei Fremdsprachen in der Primarschule überfordert. Dieser Standpunkt erhielt auch aus Lehrerkreisen Unterstützung.

«Affront gegenüber der Romandie»

Gegen die Motion wurde ins Feld geführt, die Verschiebung des Französischunterrichts auf die Sekundarstufe sei ein Affront gegenüber der Romandie. Ausserdem bemängelten Juristen, die Forderung der Motion verstosse gegen die Geschäftsordnung des Grossratsreglementes, weil sie in Kompetenzen der Regierung eingreife.

Erziehungsdirektorin Monika Knill (SVP) rief den Rat erfolglos zur Ablehnung der Motion auf. Das Sprachenmodell 3/5 der Erziehungsdirektoren-Konferenz (EDK) sei staatspolitisch wichtig. Durch ein Ausscheren isoliere sich der Kanton Thurgau. Zudem drohe eine Kontroverse wegen der formellen Mängel der Motion.

Als Alternative zur Streichung von Frühfranzösisch schlug die Thurgauer Regierung eine Dispensationsregelung für überforderte Primarschüler vor. Damit hätten die leistungsstarken Schulkinder weiterhin vom Französischunterricht ab der fünften Klasse profitiert, wie Knill sagte. (sda/aes)

Anzeige

Firmenprofile

BDFsmart GmbH

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.