14:10 KOMMUNAL

New York: Das Ende von Rikers Island

Geschrieben von: Silva Maier (mai)
Teaserbild-Quelle: U.S. Geological Survey

New Yorks Rikers Island ist zehn Mal so gross wie Alcatraz. Es gilt als einer der grössten Gefängniskomplexe der Welt, und als einer der berüchtigtsten. Bis in wenigen Jahren soll sein Betrieb eingestellt sein. Stattdessen sollen die Gefangenen in vier neuen, über die Stadt verteilten Anlagen untergebracht werden. 

Rikers Island

Quelle: U.S. Geological Survey

Eine Welt für sich: Rikers Island.

Auf dem im East River gelegenen Rikers Island stehen insgesamt zehn Gefängnisse mit Raum für total 15‘000 Insassen. Allerdings sitzt dort von den Gefangenen nur eine Minderheit eine Strafe ab, die übrigen rund 80 Prozent befinden sich in Untersuchungshaft.

Medienberichten zufolge haben viele von ihnen kaum Platz, um sich hinzulegen, die hygienischen Zustände sind katastrophal und Gewalt ist an der Tagesordnung. Corona hat die Situation zusätzlich verschlimmert. So wirkt sich das Virus auch auf die Kapazitäten der Vollzugsbeamten aus, die auf Rikers Island Dienst tun. Allerdings sind diese schon länger überfordert. Als letzten Herbst die Situation eskaliert war, weil Gefangene die Kontrolle über manche Bereiche an sich gerissen hatten, orderte die Leitung Unterstützung im Gerichtsgebäude von Queens, doch dort weigerte man sich.

Läuft alles nach Plan, ändern sich diese Zustände in den kommenden Jahren: Bill de Blasio, der noch bis Ende 2021 als New Yorker Bürgermeister amtete, hatte 2017 seine „Roadmap Closing Rikers Island“ vorgestellt. Sie sieht vor, die Gefängnisse auf der Insel nach und nach zu räumen, damit der Betrieb der gigantischen Anlage auf der Insel im 2027 eingestellt werden kann. Drei  andere städtische Gefängnisse sollen ihre Pforten ebenfalls schliessen.

Neue Gefängnisse in Brooklyn, Queens, Manhattan und in der Bronx

Neu will man die Gefangenen auf vier verschiedene Quartiere verteilen, respektive auf vier neue Gefängnisse.  Vorgesehen sind sie in der Bronx, in Brooklyn, Queens und in Manhattan. Zudem ist geplant, mit einer Studie zu klären, wie sich das nun frei gewordenen Eiland für die Erzeugung und Speicherung von Strom nutzen lassen könnte. Dies war einer kürzlich veröffentlichten Medienmitteilung von New Yorks Departement for Correction (DOC) zu entnehmen. Das DOC ist zurzeit noch Eigentümer der Insel und wird  sie im August 2027 an das Departement Department of Citywide Administrative Services übergeben.  

Mittlerweile ist das Ende des Gefängnisses auf Rikers Island einen Schritt näher: Als eine seiner letzten Amtshandlungen hat de Blasio die sechs Finalisten bekannt gegeben, die mit der Planung und der Realisierung der neuen Gefängnisse beauftragt werden sollen. Visualisierungen der Projekte sind allerdings nicht präsentiert worden.

„New York verdient ein kleineres, sichereres und gerechteres Gefängnissystem“, so de Blasio. „Dies beginnt mit dem Bau moderner Einrichtungen - und damit, Rikers Island endgültig zu verlassen.“ – Läuft alles nach Wunsch starten erste Bauarbeiten bereits Ende Jahr oder anfangs 2023 in Brooklyn.

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Albanese Baumaterialien AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.