17:11 KOMMUNAL

Bund plant mehr E-Tankstellen

Teaserbild-Quelle: stux/Pixabay

Elektroautos spielen im Strassenverkehr eine immer wichtigere Rolle und tragen zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele des Bundes bei. Deshalb will der Bundesrat die Rahmenbedingungen zur Schaffung eines leistungsstarken Netzes von Ladestationen entlang der Nationalstrassen verbessern. Private Anbieter stehen bereits in den Startlöchern.

E-Tankstelle

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Das Betreiben einer E-Tankstelle soll künftig einfacher werden. Das will der Bundesrat.

Elektroautos werden meistens zu Hause, am Arbeitsort oder an öffentlichen Ladestationen aufgeladen. Letztere werden oft bei Einkaufszentren, Restaurants oder Firmensitzen erstellt. Dank des Engagements der überwiegend privaten Akteure verfüge die Schweiz bereits über ein vergleichsweise dichtes Netz an öffentlich zugänglichen Ladestationen, so der Bund.

Um auch längere Strecken zu überwinden, braucht es zusätzlich ein gutes Netz an Schnellladestationen entlang der Nationalstrassen. Der Bundesrat will daher den Aufbau eines solchen Schnellladenetzes erleichtern, wie er im Bericht zum Postulat der nationalrätlichen Verkehrskommission festhält.

Für den Bundesrat ist klar, dass für das Schnellladenetz sowohl die unter kantonaler Hoheit stehenden Raststätten als auch die Rastplätze des Bundes als Standorte einbezogen werden sollen. Wie bis jetzt, baut und betreibt aber nicht der Bund Ladestationen. Das bleibt Sache privatwirtschaftlicher Investoren.

Nach geltendem Recht können entlang der Nationalstrassen Schnellladestationen nur auf Raststätten errichtet werden. Heute sind zwölf solcher Ladestationen in Betrieb, weitere sind in Planung. Mit der Umsetzung des Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) wird es voraussichtlich ab 2018 möglich sein, auch auf Rastplätzen Schnellladestationen zu bauen.

Neu auch auf Rastplätzen

Damit das Netz rasch entsprechend ergänzt werden kann, sei es wichtig, dass auf den Nationalstrassen eine Stromversorgung mit den notwendigen Anschlüssen zur Verfügung gestellt werden kann. Der Bund unterstützt dies, weil es auf Rastplätzen – anders als bei den Raststätten – keine Shops oder Restaurants gibt, mit denen das Geschäftsmodell kombiniert werden könnte.

Die Betreiber sollen einen Deckungsbeitrag an die Strominfrastrukturkosten tragen, aber nicht gezwungen sein, innerhalb der Bewilligungsdauer die gesamten Investitionen zu amortisieren. Ein offenes Bewerbungsverfahren soll den Interessenten zudem die Möglichkeit geben, sich mit wenig Aufwand für mehrere Standorte gleichzeitig zu bewerben.

Mit den 2015 verabschiedeten «Empfehlungen zum Aufbau von Schnellladestationen entlang der Nationalstrassen» hat der Bund zu einer Vereinheitlichung des Angebots beigetragen. Die Empfehlungen halten unter anderem die minimalen Ladeleistungen, die Steckerangebote und weitere Regeln fest, um einen diskriminierungsfreien Zugang zu ermöglichen. Elektrofahrzeuge sollen unabhängig von Marke und Modell aufgeladen werden können.

Wegen der raschen technischen Entwicklung werden die Empfehlungen laufend überarbeitet. Der Bund wird seine vermittelnde und koordinierende Rolle zwischen Bund, Kantonen und Privaten weiterführen. Mit den zusätzlichen Standorten auf den Rastplätzen kann das Schnellladenetz ab 2018 verbessert werden. Der Bund setzt sich weiter dafür ein, dass privatwirtschaftliche Investoren, die Schnellladestationen auf Nationalstrassen bauen und betreiben möchten, die dafür notwendigen Bedingungen vorfinden.

Niederländer bereit, SVP skeptisch

Kaum hat der Bund den Bericht publiziert, meldet sich bereits ein niederländisches Start-up, das in den Schweizer Markt mit E-Tankstellen einsteigen will. Dies vermeldet der «Tages-Anzeiger».

Skeptisch zeigt sich hingegen die SVP. Laut dem «Tages-Anzeiger» geisselt Nationalrat Ulrich Giezendanner die Pläne des Bundes als «indirekte Subventionierung». Der Bundesrat rechnet mit Kosten von 300'000 bis 550'000 Franken pro Rastplatz. Und er schlägt vor, dass ein Teil davon der Bund übernimmt. Wie viel, ist laut dem federführenden Bundesamt für Strassen (Astra) noch offen. (mgt/aes)

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