12:16 VERSCHIEDENES

US-Zoll-Deal hebt die Stimmung in den Industriefirmen

Teaserbild-Quelle: ChatGPT/mai

Die Einigung im Zollstreit mit den USA lässt die Schweizer Industrieunternehmen aufatmen. Die Stimmung in den Firmen hat sich im November deutlich aufgehellt.

Trumpzölle (Symbolbild)

Quelle: ChatGPT/mai

Die Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump wirkt sich auf die Schweizer Wirtschaft aus. Dank der vorläufigen Vereinbarung zur Reduktion der US-Einfuhrzölle schätzen die Verantwortlichen der hiesigen Industriefirmen ihre Lage wieder deutlich besser ein.

Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die Industrie legte im Vergleich zu Oktober um 1,5 Zähler auf 49,7 Punkte zu, wie die Grossbank UBS und der Einkauf-Fachverband Procure.ch mitteilen. Der Index signalisiere damit nur noch einen leichten Rückgang; er liege so nahe an der 50-Punkte-Marke wie seit Ende 2022 nicht mehr. Der Industrie-PMI lag damit auch am oberen Ende der von Ökonomen erwarteten 48,5 bis 50,0 Punkten.

Bei Werten unter 50 Punkten gehen die befragten Unternehmen von einer schrumpfenden wirtschaftlichen Aktivität aus. Liegt der Index oberhalb, dann ist von Wachstum auszugehen. Bereits das Konjunkturbarometer der Konjunkturforschungsstelle KOF hatte auf eine Aufhellung hingedeutet.

Aufatmen nach Einigung

Die Aufhellung in der Industrie ist vor allem mit der Zolleinigung mit den USA zu erklären, schätzt die UBS. Bekanntlich werden die USA den Strafzoll für viele Schweizer Güter auf 15 von zuvor 39 Prozent deutlich senken. Damit gewinnt die Schweizer Exportwirtschaft insbesondere im Vergleich mit ihrer Konkurrenz aus dem EU-Raum an Wettbewerbsfähigkeit,  für die ein gleich hoher Strafzoll gilt.

Dass die Zoll-Sorgen abnehmen, zeigt sich auch in den Antworten auf eine Sonderfrage zum Thema Protektionismus. Nur noch knapp ein Viertel der befragten Firmen rechnet in den nächsten zwölf Monaten mit einer Zunahme des Protektionismus. Im Oktober waren noch mehr als 40 Prozent in Sorge davor.

Stabile Beschäftigungssituation

Deutlich besser schätzen die Industrie-Einkaufsmanager sogleich die Beschäftigungslage in ihren Firmen ein. Die Komponente Beschäftigung legte im November um 2,7 auf 49,9 Punkte zu und erreichte den höchsten Stand seit September 2023. Das sei Indiz für eine stabile Beschäftigungslage.

Eine klare Steigerung auf über 55 Punkte ist auch beim Thema Lieferfristen und bei Komponenten wie Einkaufspreise oder Lager Einkauf zu sehen. Zudem habe sich der Abbau des Auftragsbestands verglichen mit Oktober leicht verlangsamt und in der entsprechenden Komponente zu einem Anstieg geführt. Rückgänge verzeichneten lediglich die Produktion und die Einkaufsmengen.

Trübe Stimmung bei Dienstleistern

Der PMI für den Dienstleistungssektor ging derweil klar zurück. Der Index nahm im November um 2,5 Stellen auf 45,3 Punkte ab und fällt somit weiter zurück. In der AWP-Umfrage hatten Ökonomen nach dem Rückfall im Oktober für November einen (höheren) Index-Wert zwischen 48,5 bis 50,4 Punkten erwartet.

Dabei habe sich bei den Dienstleisterinnen und Dienstleistern vor allem die Auftragssituation verschlechtert, hiess es. Während die Komponente Neuaufträge um einen auf 46,2 Punkte fiel, rutschte jene zum Auftragsbestand gar um 7,4 auf 41,6 Zähler ab. Das sei der zweittiefste Wert seit Juli 2023, heisst es in der Mitteilung.

Eine Verschlechterung war auch in der Geschäftstätigkeit zu beobachten, wo die Indexkomponente nach zwei Monaten mit Zunahmen wieder unter die 50-Punkte-Marke fiel. Positiver schätzten die Dienstleistern dagegen die Beschäftigung ein. Allerdings deute der Wert von 45,5 Punkten trotz des Plus um 2,7 Zähler auf eine weiterhin angespannte Beschäftigungssituation hin, teilt die UBS mit. (sda/pew)

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