Digitalisierung: Neue Studiengänge der HSLU für Ingenieure und Architekten
Im Zuge der Digitalisierung wandeln sich auch die Berufsfelder von Architekt und Ingenieur. Die dafür nötigen zusätzlichen Qualifikationen will Hochschule Luzern (HSLU) ab Herbst 2020 mit zwei neuen Studiengängen vermitteln: «Digital Construction» und «Digital Engineering».
Ob Internet der Dinge, Smart Cities oder BIM – die Digitalisierung ist längst auch in Architektur- und Ingenieursberufen angekommen. Es braucht neue Fähigkeiten und im Zuge dessen entstehen auch neue Berufsbilder. Darum bietet die Hochschule Luzern ab Herbst 2020 zwei Bachelor-Studiengänge an, bei denen die Digitalisierung im Zentrum steht: «Digital Construction»und «Digital Engineering», es sind schweizweit die ersten ihrer Art. Die beiden dreijährigen Studiengänge vermitteln Studierenden das nötige Wissen, um die Chancen der Digitalisierung in vielfältiger Hinsicht – Nachhaltigkeit so gut wie Wirtschaftlichkeit – zu erkennen und in neuen Geschäftsmodellen, Produkten und Prozessen umzusetzen.
Digital Construction
Der Bachelor-Studiengang «Digital Construction»bietet sowohl einen Bachelor of Arts als auch einen Bachelor of Science an. Beim Bachelor of Arts stehen die kreativen, räumlichen und visuellen Aspekte aus der Architektur und Innenarchitektur im Vordergrund. Beim Bachelor of Science mit den Studienrichtungen Structural Engineering und Building Technology stehen analytische, naturwissenschaftliche und industrielle Aspekte aus dem Bauingenieurwesen respektive der Gebäudetechnik im Fokus.
In allen Studienrichtungen gehe es darum, grundlegende Zusammenhänge, Systeme und Methoden der Architektur beziehungsweise des Bauingenieurswesens und der Gebäudetechnik zu verstehen, schreibt die HSLU in ihrer Medienmitteilung. Des Weiteren werden auch die Themen Nachhaltigkeit, Energie und Ökonomie in Planungs-, Realisierungs- und Betriebsprozesse zu berücksichtigt. «Die Studierenden werden darauf vorbereitet, die Schnittstellen zwischen den klassischen Gestaltungs- und Ingenieursberufen des Bauwesens interdisziplinär zu gestalten», sagt Stephen Wittkopf, Vizedirektor und Studiengangleiter ad interim «Digital Construction».
Digital Engineering
Der Bachelor-Studiengang «Digital Engineering»hat drei Vertiefungsrichtungen: digitale Produktentwicklung, digitale Produktion und digitale Transformation. Er verbindet die Ingenieursausbildung mit der Gewinnung und der Auswertung digitaler Daten. Diese Ausbildung soll laut HSLU Studenten befähigen, die komplexen Anforderungen der Digitalisierung im Unternehmen in den technischen, ökonomischen, rechtlichen, nachhaltigen und ethischen Dimensionen zu erfassen und in Projekten erfolgreich umzusetzen.
Studium als Basis für lebenslanges Lernen
Die zukünftigen Fachpersonen in «Digital Construction» und «Digital Engineering»ersetzen bestehende Berufe nicht, sondern verbinden das entsprechende Fachwissen neu. «Die Digitalisierung ist ein anhaltender Prozess, der die künftigen Anforderungen auf eine Art und Weise verändert, die wir heute nur erahnen können. Für uns ist daher wichtig, dass die Studierenden selbstständiges Lernen lernen und sich auf den Grundlagen ihres Bachelor-Studiums auch nach dem Studium weiterhin gezielt Wissen in neuen Bereichen aneignen können», so Björn Jensen, Studiengangleiter Digital Engineering. «Digitalisierung macht vor Landesgrenzen nicht halt – deshalb bieten auch die beide neuen Studiengänge die Möglichkeit für internationale Erfahrungen zum Beispiel im Rahmen von Summer Schools oder einem Auslandsemester.»(mai/mgt)