Gewässerperlen: Bächlein und Flüsse sind auch Kleinode
Komplett naturbelassene Fliessgewässer sind in der Schweiz selten geworden. Um auf diese kostbaren Flüsse und Bäche aufmerksam zu machen hat der WWF auch dieses Jahr ein paar der natürlichen Kleinode zu Gewässerperlen erklärt.

Quelle: Soteras
Der Rein da Sumvitg entspringt zwischen dem Piz Gaglianera und Piz Val auf dem Boden der Gemeinde Blenio TI auf einer Höhe von 2927 m.ü.M. und mündet nach 18,8 Kilometern bei Surrein GR auf 881 m.ü.M. in den Vorderrhein.
Wilde und lebendige Flüsse und Bäche sind in der Schweiz selten geworden: Die meisten von ihnen habe man begradigt, kanalisiert, oder durch Wehre und Staudämme zerstückelt und fragmentiert, schreibt der WWF. Unter den Schweizer Fliessgewässern machen naturbelassene Kleinode laut der Naturschutzorganisation gerade Mal noch 4 Prozent aus. Es gelte sie zu schützen und wertzuschätzen, heisst es in der Medienmitteilung. Dies, weil sie sie nur wichtiger Erholungsraum für Menschen sind, sondern auch Lebensraum bedrohter Arten wie den Eisvogel, den Flussuferläufer oder die Gelbe Keiljungfer – eine Libellenart – sind.
Um auf die den Wert dieser Gewässer aufmerksam zu machen, hat der Verein Gewässerperlen gestern neun von ihnen zu Gewässerperlen erklärt: die Menthue VD, die Grosse Fontanne LU, den Rì di Lodano TI, die Laggina VS, den Gäbelbach BE, den Ibach, den Rein da Sumvitg GR, die Säntisthur mit dem Seebach SG und den Littenbach/Cholge AG.
Gemeinden sollen ihre naturbelassenen Fliessgewässer schützen
Weitere Idee hinter dieser Aktion: Gemeinden sollen sich verstärkt um ihre ursprünglichen Fliessgewädder kümmern. Denn wie der WWF schreibt, erhalten die Gemeinden der neun Gewässerperlen die Möglichkeit, ihr Engagement für das nominierte Gewässer mit dem Label «Gewässerperle PLUS» anerkennen zu lassen. Dieses wird vom Verein Gewässerperle denjenigen Kommunen oder Trägerschaften verliehen, die einen Plan für die nächsten fünf Jahre aufstellen, um ihr Gewässer weiterhin zu schützen.
Das Interesse am Label ist gemäss WW gross: Bereits zertifiziert sind Beverin (Gemeinde Bever GR), Ova Chamuera (Gemeinde La Punt Chamues-ch GR), Goldach (Gemeinden Trogen, Speicher, Rehetobel, Wald AR), Mässerbach (Landschaftspark Binntal, VS), Breggia (Gemeinden Breggia und Castel San Pietro TI) und Roggenhausenbach (Ortsbürgergemeinde Aarau). Weitere Gemeinden seien daran, Schutzpläne aufzustellen und das Label zu beantragen: Zurzeit laufen Zertifizierungen für die Morge (VS), Tièche (VS), Magliasina (TI) und Buron (VD), sie sind im Rahmen der Gewässerperlen-Auszeichnungen von 2024 und 2023 angestossen worden. (mgt/mai)

Quelle: Jürg Scheidegger
Der Gäbelbach entspringt im Forst auf dem Gebiet des Quartiers Oberbottigen-Riedbach in der Stadt Bern auf etwa 640 m.ü.M. und mündet ebenfalls in der Stadt Bern bei der Eymatt in der Aare auf 485 m.ü.M.

Quelle: Lukas Bammatter
Die Thur entspringt am Chalbersäntis AI/AR als Säntisthur auf einer Höhe von 2035 m.ü.M. und mündet nach 135 Kilometern bei Flaach ZH auf 345 m.ü.M. in den Rhein.

Quelle: Gabriele Aebli
Der Rì oder Rio di Lodano entspringt auf der Alpe Canaa auf 1885 m.ü.M.auf dem Gebiet der Gemeinde Maggia und mündet nach 6 Kilometern auf 332 m.ü.M. in die Maggia.

Quelle: Florian Hänggeli
Die Menthue entspringt als Corbassière auf 906 m.ü.M. im Bois du Jorat VD und mündet nach 34 Kilometern auf 429 m.ü.M. bei Yvonand in den Neuenburgersee.

Quelle: Angela Escher
Die Laggina oder auch der Lagginbach entspringt am Tälligletscher auf 2590 m.ü.M. und mündet nach 6 Kilometern auf 1204 m.ü.M. bei Gabi bzw. in der Gemeinde Simplon VS in die Diveria oder Doveria.

Quelle: Monika Schernig 47
Der Ibach entspringt am Zinglenberg auf dem Gebiet der Gemeinde Zullwil SO auf 894 m.ü.M. und mündet nach 9 Kilometern auf 325 m.ü.M. in der Nähe von Grellingen BL in die Birs.

Quelle: Eduardo Soteras
Die Grosse Fontanne entspringt auf 1130 m.ü.M. an der Schafegg, südlich des Napf BE, und mündet nach 14,9 Kilometern auf 595 m.ü.M. bei Wolhusen LU in die Emme.

Quelle: Viktoriia Stanbury
Der Littenbach ist ein Bächlein, es entspringt südwestlich von Endingen AG und mündet nach rund 3 Kilometern in der Surb.