07:26 KOMMUNAL

Gewässerperlen: Bächlein und Flüsse sind auch Kleinode

Teaserbild-Quelle: Soteras

Komplett naturbelassene Fliessgewässer sind in der Schweiz selten geworden. Um auf diese kostbaren Flüsse und Bäche aufmerksam zu machen hat der WWF auch dieses Jahr ein paar der natürlichen Kleinode zu Gewässerperlen erklärt.

Rein da Sumvitg

Quelle: Soteras

Der Rein da Sumvitg entspringt zwischen dem Piz Gaglianera und Piz Val auf dem Boden der Gemeinde Blenio TI auf einer Höhe von 2927 m.ü.M. und mündet nach 18,8 Kilometern bei Surrein GR auf 881 m.ü.M. in den Vorderrhein.

Wilde und lebendige Flüsse und Bäche sind in der Schweiz selten geworden: Die meisten von ihnen habe man begradigt, kanalisiert, oder durch Wehre und Staudämme zerstückelt und fragmentiert, schreibt der WWF. Unter den Schweizer Fliessgewässern machen naturbelassene Kleinode laut der Naturschutzorganisation gerade Mal noch 4 Prozent aus. Es gelte sie zu schützen und wertzuschätzen, heisst es in der Medienmitteilung. Dies, weil sie sie nur wichtiger Erholungsraum für Menschen sind, sondern auch Lebensraum bedrohter Arten wie den Eisvogel, den Flussuferläufer oder die Gelbe Keiljungfer – eine Libellenart – sind. 

Um auf die den Wert dieser Gewässer aufmerksam zu machen, hat der Verein Gewässerperlen gestern neun von ihnen zu Gewässerperlen erklärt: die Menthue VD, die Grosse Fontanne LU, den Rì di Lodano TI, die Laggina VS, den Gäbelbach BE, den Ibach, den Rein da Sumvitg GR, die Säntisthur mit dem Seebach SG und den Littenbach/Cholge AG. 

Gemeinden sollen ihre naturbelassenen Fliessgewässer schützen

Weitere Idee hinter dieser Aktion: Gemeinden sollen sich verstärkt um ihre ursprünglichen Fliessgewädder kümmern. Denn wie der WWF schreibt, erhalten die Gemeinden der neun Gewässerperlen die Möglichkeit, ihr Engagement für das nominierte Gewässer mit dem Label «Gewässerperle PLUS» anerkennen zu lassen. Dieses wird vom Verein Gewässerperle denjenigen Kommunen oder Trägerschaften verliehen, die einen Plan für die nächsten fünf Jahre aufstellen, um ihr Gewässer weiterhin zu schützen.

Das Interesse am Label ist gemäss WW gross: Bereits zertifiziert sind Beverin (Gemeinde Bever GR), Ova Chamuera (Gemeinde La Punt Chamues-ch GR), Goldach (Gemeinden Trogen, Speicher, Rehetobel, Wald AR), Mässerbach (Landschaftspark Binntal, VS), Breggia (Gemeinden Breggia und Castel San Pietro TI) und Roggenhausenbach (Ortsbürgergemeinde Aarau). Weitere Gemeinden seien daran, Schutzpläne aufzustellen und das Label zu beantragen: Zurzeit laufen Zertifizierungen für die Morge (VS), Tièche (VS), Magliasina (TI) und Buron (VD), sie sind im Rahmen der Gewässerperlen-Auszeichnungen von 2024 und 2023 angestossen worden. (mgt/mai)

Gäbelbach

Quelle: Jürg Scheidegger

Der Gäbelbach entspringt im Forst auf dem Gebiet des Quartiers Oberbottigen-Riedbach in der Stadt Bern auf etwa 640 m.ü.M. und mündet ebenfalls in der Stadt Bern bei der Eymatt in der Aare auf 485 m.ü.M.

Thur

Quelle: Lukas Bammatter

Die Thur entspringt am Chalbersäntis AI/AR als Säntisthur auf einer Höhe von 2035 m.ü.M. und mündet nach 135 Kilometern bei Flaach ZH auf 345 m.ü.M. in den Rhein.

Rì di Lodano oder Rio die Lodano

Quelle: Gabriele Aebli

Der Rì oder Rio di Lodano entspringt auf der Alpe Canaa auf 1885 m.ü.M.auf dem Gebiet der Gemeinde Maggia und mündet nach 6 Kilometern auf 332 m.ü.M. in die Maggia.

La Menthue

Quelle: Florian Hänggeli

Die Menthue entspringt als Corbassière auf 906 m.ü.M. im Bois du Jorat VD und mündet nach 34 Kilometern auf 429 m.ü.M. bei Yvonand in den Neuenburgersee.

Laggina

Quelle: Angela Escher

Die Laggina oder auch der Lagginbach entspringt am Tälligletscher auf 2590 m.ü.M. und mündet nach 6 Kilometern auf 1204 m.ü.M. bei Gabi bzw. in der Gemeinde Simplon VS in die Diveria oder Doveria.

Ibach

Quelle: Monika Schernig 47

Der Ibach entspringt am Zinglenberg auf dem Gebiet der Gemeinde Zullwil SO auf 894 m.ü.M. und mündet nach 9 Kilometern auf 325 m.ü.M. in der Nähe von Grellingen BL in die Birs.

Grosse Fontanne

Quelle: Eduardo Soteras

Die Grosse Fontanne entspringt auf 1130 m.ü.M. an der Schafegg, südlich des Napf BE, und mündet nach 14,9 Kilometern auf 595 m.ü.M. bei Wolhusen LU in die Emme.

Littenbach

Quelle: Viktoriia Stanbury

Der Littenbach ist ein Bächlein, es entspringt südwestlich von Endingen AG und mündet nach rund 3 Kilometern in der Surb.

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Messerli Informatik AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

construction-report

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben dem Report Baublatt Project Categories (ehem. Baublatt Analyse), bieten wir ab sofort zwei weitere brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was Baublatt Top Players und Baublatt Regional Projects zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.