Blatten VS: Bahn frei für Wiederaufbau
Sieben Monate nach dem Bergsturz kann der Wiederaufbau von Blatten VS voranschreiten: Das Walliser Kantonsparlament hat ein Dekret verabschiedet, das entsprechende Verfahren vereinfacht und beschleunigt.
Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstopo
Blatten nach dem Felssturz am 28. Mai: Bis 2030 soll das weitgehend zerstörte Dorf wiederaufgebaut sein.
Am 28. Mai kam es zur Katastrophe: Nach mehreren Felsstürzen auf den Birchgletscher kollabierte dieser unter der Belastung von mehreren Millionen Kubikmetern Schutt. Es kam zu einer Schutt- und Eislawine, die das Dorf Blatten im Lötschental fast komplett zerstört wurde. Eine Person kam im rechtzeitig evakuierten Ort ums Leben.
Sieben Monate später hat nun das Walliser Kantonsparlament den Weg für einen raschen Wiederaufbau freigemacht: Es verabschiedete ein dringliches Dekret, das auf maximal fünf Jahre befristet ist und die Verfahren im Zusammenhang mit dem Wiederaufbau vereinfachen und beschleunigen soll. Bis 2030 soll damit eine Wiederherstellung der ursprünglichen Situation erreicht werden. Die Kosten hierfür werden auf auf rund 100 Millionen Franken geschätzt.
Abgelehnt wurde dagegen ein Änderungsantrag der Grünen: Diese wollten die Kosten auf 100 Millionen begrenzen und jede Überschreitung an eine vorherige Genehmigung des Grossen Rates knüpfen. Auch zwei weitere Anträge der Grünen hatten keine Chance. So hatten sie gefordert, dass aktualisierte Analysen zu den Naturgefahren und nachgewiesene Bedürfnisse der Bevölkerung Vorbedingungen für den Wiederaufbau sein müssten. (sda/bk)