Uri: Sidenplangg-Solaranlage speist Strom ins Netz
Der Baustart im Urner Schächental erfolgte im Frühling. Nun speist die alpine Solaranlage bereits Strom ins Netz. Ende 2028 soll die Anlage mit einer Gesamtleistung von 12,5 Gigawattstunden Strom pro Jahr für 2800 Haushalte Solarstrom liefern.
Quelle: zvg
Die PV-Anlage befindet sich auf dem Sidenplangg in einer von Lawinenverbauungen geprägten Landschaft.
Mit der Anlage auf der Sidenplangg im Urner Schächental eilt der Kanton Uri in der Zentralschweiz voraus. Die Anlage produziert rund 13 Prozent der vorgesehenen Gesamtleistung. Das ist mehr als die im Solarexpress des Bundes ursprünglich geforderten zehn Prozent, die bis Ende 2025 ins Netz fliessen sollen. Nach dem Baustart im Frühling 2025 konnte noch vor Winterbeginn der Betrieb aufgenommen werden, wie die APV Sidenplangg AG mitteilte.
Die Photovoltaikanlage befindet sich auf 1800 bis 2000 Metern Höhe in einer von Lawinenverbauungen geprägten Landschaft. Das PV-Kraftwerk soll nach der Fertigstellung rund 12,5 Gigawattstunden Strom pro Jahr liefern, was dem durchschnittlichen Jahresbedarf von etwa 2800 Haushalten entspricht. Beim Vollbetrieb erreicht die Anlage ihre Leistungsspitzen in den Wintermonaten, wenn Strom dringend benötigt wird. Fast 50 Prozent der im Jahresverlauf produzierten Energie entfallen auf das Winterhalbjahr. Das entspricht einer dreimal grösseren Ausbeute, als dies bei einem Standort im Flachland der Fall ist. In alpinen Regionen ist zudem die Wahrscheinlichkeit von Nebel geringer.
Energie Uri AG initiierte Projekt
Die hohe Effizienz von PV-Anlagen in diesen Höhenlagen hat mehrere Gründe. Zum einen führt die dünnere Atmosphäre zu einer intensiveren Sonneneinstrahlung. Zum anderen reflektiert der Schnee das Sonnenlicht, sodass die Solarmodule auch auf der Rückseite Strom erzeugen. Zudem wird bei tiefen Temperaturen ein höherer Wirkungsgrad erreicht.
Neben der Produktion erneuerbarer Energie setzt das Projekt im Kanton auch wirtschaftlich Impulse, indem Urner Industrie- und Gewerbebetriebe mit Bauaufträgen rechnen können. Werner Jauch, VR-Präsident der APV Sidenplangg AG und CEO der Projektinitiantin Energie Uri AG betonte anlässlich der Inbetriebnahme die «die gute Zusammenarbeit» zwischen den ausführenden Unternehmen, der Spiringer Bevölkerung, der Korporation Uri und den Bewilligungsbehörden.
Die Sidenplangg liegt in der Gemeinde Spiringen in einem Gebiet der Grundeigentümerin Korporation Uri. Bei der APV Sidenplangg AG handelt es sich um ein Partnerwerk, an dem die Aventron AG und die Energie Uri AG beteiligt sind. Im Frühling 2026 werden die Arbeiten nach der Schneeschmelze fortgesetzt. Bis Ende 2028 soll die Anlage fertiggestellt sein. (sda awp/mgt/sts)