Neuer Aussichtsturm in den Thurauen: Der Holzturm, der rundum gut ankommt
Er ist 15 Meter hoch, Hyperbel-förmig und aus Holz – der neue Aussichtsturm im Mündungsgebiet der Thur in den Rhein. Der Entwurf zu dem besonderen Bauwerk stammt von einem damals noch an der ETH Zürich studierenden Bauingenieur. Das Resultat seiner Masterarbeit gefällt Bauherrschaft und Publikum gleichermassen.

Quelle: Peter Weiss
Fügt sich harmonisch in die grösste Auenlandschaft des Schweizer Mittellands ein: der neue Beobachtungsturm aus Holz in den Thurauen.
Südlich der Thurbrücke in der Nähe des zürcherischen Flaach weist ein Schild mit der Aufschrift «Zum Turm» auf einen schmalen Pfad durch den Auenwald. Wer auf diesem an einem sonnigen Sonntagnachmittag im Frühling einmal kurz innehält, bekommt ein eindrücklich vielstimmiges Vogelkonzert zu hören. Aus der Ferne dringt der Ruf eines Kuckucks durch das mannigfaltige Gezwitscher, vom Fluss her tönt es nach Möwen. Vom angekündigten Turm ist auf dem weiteren Weg durch den dichten Wald lange nichts zu sehen. Doch dann dringen von oben her menschliche Gespräche ans Ohr, mit jedem Schritt ein wenig deutlicher. Schliesslich mündet der Weg auf eine Lichtung. Dort taucht mit einem Schlag der neue Beobachtungsturm auf – und zieht das Auge des Besuchers förmlich an sich.
Dabei beeindruckt der neue Turm in den Thurauen, dem Mündungsgebiet der Thur in den Rhein, Im Gegensatz zu anderen Bauwerken seines Typs weniger mit seiner Höhe. Die fällt mit 15 Metern eher bescheiden aus und bleibt gar hinter jener von einigen der benachbarten Bäume zurück. Vielmehr sind es sein Material, das helle Holz, die Hyperbel-Form mit ihren schwungvollen Rundungen sowie die luftige Bauweise, welche den Beobachtungsturm zum Blickfang machen. Von den Menschen, die sich hoch in seinem Inneren so angeregt miteinander unterhalten, ist indes auch mit freiem Blick auf den Turm noch nichts zu sehen. So geschickt verdecken die langen Balken aus Holz, welche die tragende Aussenhülle bilden, die Sicht. Gemäss dem Projektbeschrieb auf der Webseite des Kantons Zürich ist das auch so gewollt. Die Holzstäbe auf der Aussenseite schirmten die Bewegungen der Menschen ab, so dass die Störungen auf die Tierwelt reduziert würden, steht dort zu lesen.
69 Stufen und zwei Plattformen
Über das robuste Betonfundament, welches den Turm auch vor den Folgen eines grossen Thurhochwassers schützen soll, geht es zum Eingang. Durch eine Öffnung in der runden Konstruktion aus vertikalen Fichtenholzbalken, die als Treppenhaus dient, betritt man die breite Wendeltreppe aus demselben Holz. 69 Stufen später – die untere Aussichtsplattform in acht Metern Höhe mitgerechnet – ist man am höchsten zugänglichen Punkt angekommen: der oberen Plattform auf zwölf Metern über dem Grund.
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