BAV erteilt Brüttenertunnel zwischen Zürich und Winterthur grünes Licht
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat die Plangenehmigung für die zusätzliche Bahnstrecke Zürich-Winterthur erteilt. Kernstück ist der Brüttenertunnel. Mit dem Projekt wird der Bahnkorridor durchgehend auf vier Spuren aufgebaut.

Quelle: SBB / Visualisierung: nightnurse images, Zürich
Das Portral des Brüttener Tunnels nahe bei Bassersdorf. Das BAV hat nun die Plangenehmigung für das Projekt erteilt.
Der gesamte Bahnverkehr zwischen Zürich und Winterthur nutzt heute eine einzige Doppelspurverbindung via Effretikon. Die Strecke ist entsprechend überlastet. Um diesen Engpass zu beheben, soll der Bahnkorridor durchgehend vier Spuren ausgebaut werden. Kernstück davon ist der neun Kilometer lange Brüttenertunnel.
Das Bauwerk soll über zwei Tunnelröhren mit je einem Gleis verfügen. Das nördliche Portal des unterirdischen Abschnitts liegt bei Tossmühle in Winterthur. Danach teilen sich die je zehn Meter breiten Bahnröhren und enden im Süden in zwei Portalen; bei Bassersdorf und bei Dietlikon.
Kreuzungsfreie Linienverzweigungen in Wallisellen, Dietlikon und Winterthur tragen zusätzlich zur Kapazitätssteigerung bei. Parallel dazu werden die Bahnhöfe Winterthur-Töss, Dietlikon, Bassersdorf und Wallisellen teilweise aus- und behindertengerecht umgebaut. Teil des Projekts ist zudem auch der Ausbau des Velonetzes in Dietlikon und Wallisellen.
Zahlreiche Einsprachen bereinigt
Die öffentliche Auflage zum Vierspur-Ausbau Zürich-Winterthur fand im Juni 2023 statt. Dabei waren über 200 Einsprachen eingegangen. Ein grosser Anteil davon konnte bereinigt werden, heisst es in einer Mitteilung des Bundesamts für Verkehr (BAV) von Dienstag. Die Behörde hat dem Projekt nun die Plangenehmigung erteilt.
Werde diese nicht innert 30 Tagen ans Bundesverwaltungsgericht weitergezogen, könne die SBB das definitive Bauprogramm festlegen und die betroffenen Anwohner informieren, heisst es. Nach Angaben des BAV können die Vorarbeiten gemäss aktueller Planung Anfang 2026 starten. Die Inbetriebnahme ist für 2037 vorgesehen.
Die Kosten für die neue Verbindung belaufen sich gemäss Mitteilung auf rund 3,3 Milliarden Franken. Das Parlament hat die Kapazitätssteigerung 2019 im Rahmen des Bahnausbauschritts 2035 beschlossen.
Da das Projekt bereits weit fortgeschritten ist, war es gemäss Mitteilung nicht Bestandteil der Überprüfung «Verkehr ‘45» durch die ETH Zürich. (mgt/pb)

Quelle: SBB CFF FFS
Übersichtskarte zu den verschiedenen Ausbauten im Bahnverkehr zwischen Zürich und Winterthur. Mit dem Brüttenertunnel soll ein rund neun Kilometer langer Bahntunnel entstehen.