Umbau statt Abriss: Stadt Luzern will Bauen im Bestand fördern
Werden in der Stadt Luzern neue Wohnungen gebaut, sollen vermehrt Bestandsbauten erweitert statt durch Neubauten ersetzt werden. Der Stadtrat hat am Mittwoch einen Planungsbericht zur Reduktion von grauer Energie und Treibhausgasen vorgelegt.

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Der Luzerner Stadtrat will das Bauen im Bestand fördern.
Ziel sei es, langfristig die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, welche beim Bauen von Gebäuden anfallen, erklärte der Luzerner Stadtrat in dem Bericht. Dies ermögliche einen umfassenden Klimaschutz, der bei den Bauten nicht nur die Heizenergie, sondern auch die graue Energie einbeziehe.
Wie der Stadtrat in seinem Bericht darlegte, ergab eine Analyse der Baugesuche, dass 85 Prozent der neu in der Stadt geschaffenen Wohnungen durch Ersatzneubauten entstehen, und nur acht Prozent durch Anbauten, Aufstockungen und Umbauten. Der Anteil der Ersatzneubauten soll deswegen, vor allem bei Grossprojekten, erhöht werden. Zudem soll grundsätzlich klimaschonender gebaut werden.
Herausforderndes Bauen im Bestand
Dass sich Bauherren für Ersatzneubauten entscheiden, hat oft wirtschaftliche Gründe, auch die Flexibilität bei der Ausnutzung der Parzelle oder der Wohnkomfort können eine Rolle spielen. «Weiterbauen am Bestand kann herausfordernder sein als neu bauen», hiess es im Planungsbericht.
Weil das Thema relativ neu ist, will der Stadtrat das nötige Wissen aufbauen, damit die Behörden und Bauherren fachlich unterstützt werden können. Zudem sollen über ein Förderprogramm finanzielle Anreize geschaffen werden. Ziel sei es, möglichst frühzeitig in der Planung die Bedeutung der grauen Energie im Hochbau bekannt zu machen, hiess es dazu im Bericht.
Spielraum für Umnutzungen
Bis 2030 soll zudem die Bau- und Zonenordnung so angepasst werden, dass beim Bauen weniger graue Energie entsteht. Dichtevorgaben sollen auf die Weiterbaumöglichkeiten ausgerichtet werden, Spielraum für die Umnutzung soll geschaffen werden.
Es sei ein Transformationsprozess, der besonders zu Beginn mit ausreichend personellen Ressourcen angestossen werden müsse, hiess es im Bericht weiter. Es soll deswegen eine neue Fachstelle «Klimaschonendes Bauen» geschaffen und mit 1,6 Stellen ausgestattet werden. Der Stadtrat beantragt zudem zusätzliche 0,2 Stellen beim Energiefonds, aus dem Förderbeiträge bezahlt werden sollen. (sda/pb)