13:20 BAUBRANCHE

Agglomerationsprogramm: Für Basel, Bern und Zürich geht's um Milliarden

Teaserbild-Quelle: Marcel Kessler/Pixabay

Bis Ende Juni haben Städte und Regionen ihre Agglomerationsprogramme der fünften Generation beim Bund eingereicht. Eine Übersicht.

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Quelle: Marcel Kessler/Pixabay

Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur steht im Zentrum der Agglomerationsprogramme. Im Bild: das Gleisfeld vor dem Zürcher Hauptbahnhof.

Seit 2008 unterstützt der Bund die Schweizer Städte und Regionen dabei, den Verkehr, die Siedlungsentwicklung und den Umweltschutz besser aufeinander abzustimmen. Er zahlt 30 bis 50 Prozent an Projekte, die er für unterstützungswürdig hält. Beim Agglomerationsprogramm (AP) der vierten Generation erhielten 32 Agglomerationen Beiträge. Der Bundesrat genehmigte dafür insgesamt 1,6 Milliarden Franken.

Das AP5 wird vom Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) geprüft. Auf der Grundlage dieser Beurteilung wird der Bundesrat 2027 dem Bundesparlament einen Finanzierungsplan vorschlagen. Das Parlament wird den Finanzierungsbeschluss Ende 2027 fassen. Im Rahmen dieses Prozesses wird die Höhe der Finanzierung durch den Bund für die Massnahmen je nach Relevanz und Reifegrad festgelegt. Bei den bisherigen Agglomerationsprogrammen lag der Anteil bei durchschnittlich 35 bis 40 Prozent der Gesamtkosten.

Diese Mittel des Bundes stammen aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds. Die Agglomerationen können alle vier Jahre ein Programm einreichen. Die Frist für die Einreichung der Projekte des AP5 endete am 30. Juni.  Im Folgenden eine Übersicht der Eingaben aus den einzelnen Regionen.

  • Aargau

    Das Agglomerationsprogramm Aargau-Ost umfasst 55 Massnahmen, die zwischen 2028 und 2032 umgesetzt werden sollen. Insgesamt werden Verkehrsmassnahmen mit einem Investitionsvolumen von 174 Millionen Franken zur Mitfinanzierung durch den Bund beantragt. 61 Gemeinden gehören zum Programm. Die Massnahmen für den öffentlichen Verkehr zielen auf die Stärkung der Verkehrsdrehscheiben Lenzburg, Döttingen und Turgi ab.

  • Basel

    In der Region Basel geht es um Projekte für nicht weniger als 2,86 Milliarden Franken. 96 Projekte für 293 Millionen Franken sind prioritär. Die wichtigsten  Vorhaben bilden elf neue Verkehrsdrehscheiben, darunter die neue S-Bahn-Haltestelle Basel Neuallschwil und die Haltestelle Basel Solitude. Am Agglomerationsprogramm sind neben den beiden Basel auch die Kantone Aargau und Solothurn beteiligt. Dazu kommen Saint-Louis Agglomération, der Landkreis Lörrach und der Regionalverband Hochrhein-Bodensee.

  • Bern

    306 Massnahmen mit einem Investitionsvolumen von 1,13 Milliarden Franken sind in den sechs Agglomerationsprogrammen Bern, Biel/Lyss, Burgdorf, Interlaken, Langenthal und Thun vorgesehen. Die prioritären Massnahmen machen 717 Millionen Franken aus. Dazu gehören etwa die Elektrifizierung von Ortsbuslinien im Raum Bern, die Neugestaltung der Bahnhofplätze Biel und Lyss, die Umfahrung Hasle bei Burgdorf und der Neubau des Radwegs zwischen Leissigen und Interlaken West.

  • Freiburg

    Ein Schwerpunkt des Programms ist die bessere Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsträger. Konkret beinhaltet es zum Beispiel die komplette Elektrifizierung der Busflotte, eine neue Velostation am Bahnhof Freiburg und weitere Veloinfrastrukturen. Hinzu kommen Aufwertungsprojekte für Ortsdurchfahrten. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 150 Millionen Franken.

  • Genf

    Der Grossraum Genf hofft auf Unterstützung bei 56 Massnahmen, die zwischen 2028 und 2032 realisiert werden sollen. Es geht um ein Investitionsvolumen von 536 Millionen Franken. Im Zentrum stehen der Ausbau des Busverkehrs zwischen Genf und Saint-Genis-Pouilly sowie die neue multimodale Schnittstelle am Genfer Flughafen. Weiter sind fast 100 Kilometer neue Radwege geplant, fünf Kilometer eigene Busspuren sowie 14 Fussgänger- und Radwegüberführungen. Der Grossraum Genf zählt mittlerweile fast eine Million Menschen und ist damit nach Zürich die zweitgrösste Agglomeration der Schweiz.

  • Luzern

    Das vom Kanton Luzern eingereichte Agglomerationsprogramm umfasst erstmals auch Sursee, Sempach, Meierskappel, Neuenkirch, Oberkirch und Schenkon. Konkret sieht das neue Agglomerationsprogramm Gesamtverkehrslösungen beim Bahnhof Luzern sowie in der Stadt Sursee vor. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Massnahmen zugunsten des Fuss- und Veloverkehrs. Auch die Teilüberdeckung der Autobahn A2 in Kriens bildet einen Teil des Programms, genauso die Ortsdurchfahrt in Emmen. Total sind Investitionen von 665 Millionen Franken vorgesehen.

  • Nidwalden

    Die wichtigste Massnahme im Nidwaldner Verkehr bildet die Sanierung der Kantonsstrasse in Beckenried ab Einmündung der Seestrasse. Sie soll die Verkehrssicherheit verbessern und den Bau eines Velowegs ermöglichen. Weitere Vorhaben betreffen die Ortsdurchfahrten in Ennetbürgen und Ennetmoos sowie Stans, wo das Ortszentrum mit einem Parkleitsystem vom Verkehr entlasten werden soll. Das Programm umfasst Vorhaben in der Höhe von 97,5 Millionen Franken.

  • Zürich

    Im Kanton Zürich enthält die fünfte Generation des Agglomerationsprogramms 350 Projekte, welche die Mobilität insgesamt verbessern sollen. Darunter sind die Verlängerung der Glattalbahn nach Bassersdorf und eine Velovorzugsroute vom Limmattal nach Killwangen im Aargau. Im Fokus stehen auch der Umbau von Umsteigebahnhöfen, die Elektrifizierung des Busverkehrs und ein weiterer Ausbau des Velonetzes. Die gewünschten Investitionen in die kantonale und kommunale Verkehrsinfrastruktur belaufen sich auf insgesamt 1,2 Milliarden Franken. (sda)


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