Umzugsstatistik des BFS: Rekordwürdig tiefe Umzugsquote von 9,3 Prozent
In der Schweiz wurde weniger gezügelt: Waren 2022 9,5 Prozent der Bevölkerung umgezogen, wechselten 2023 noch 9,3 Prozent die Wohnung. Wie die Umzugsstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt, liegt die Quote damit auf dem tiefsten Wert seit zehn Jahren.
Im Jahr 2023 sind 9,3% der Schweizer Wohnbevölkerung umgezogen. Diese Quote lag nochmals leicht unter dem Wert von 2022 (9,5%) und erreichte damit den tiefsten Wert seit über zehn Jahren.
Während die internationale Wanderung laut BFS steigt, sinkt die Zahl die Umzüge stark: Seit 2020 haben sich die Umzüge in der Schweizer Bevölkerung um rund 10 Prozent verringert, sie sind 769'000 im 2020 auf rund 695 000 im 2023 gefallen.
Wie das BFS mitteilt, sind nahezu drei Viertel der im 2023 umgezogenen Personen im selben Kanton geblieben: 37% zogen innerhalb der gleichen Gemeinde um und 35% wechselten in eine andere Gemeinde desselben Kantons. In einem anderen Kanton haben sich 16% und im Ausland 12% niedergelassen. Die Ausnahme bilden die Umzüge in eine andere Sprachregion: Gerade Mal 2% der Personen, die innerhalb der Schweiz den Wohnort gewechselt haben, überquerten eine Sprachgrenze. Die grosse Mehrheit (98%) blieb in der gleichen Sprachregion.
Am meisten zügeln in Basel-Stadt, am wenigsten in Appenzell Innerrhoden
Am höchsten fiel die Umzugsquote der Bevölkerung in den Kantonen Basel-Stadt mit 11,9% und Neuenburg mit 10,7% aus. Am tiefsten war sie in den Kantonen Appenzell Innerrhoden mit 6,9% und Uri mit 7,3%. Zudem zeigt sich beim Umzugsverhalten auch ein Stadt-Landgraben: Mit einer Umzugsquote von 10,0% neigte die Bevölkerung von städtischen Gemeinden deutlich stärker zu einem Wohnungswechsel als die Bevölkerung ländlicher Gemeinden (7,8%). Anders ausgedrückt: Die Städterinnen und Städter zogen nahezu 30% häufiger um als diejenigen ländlicher Gebiete.
Unter den zwanzig grössten Schweizer Städten verzeichneten St. Gallen (14,1%) und Bern (13,1%) die höchsten Umzugsquoten, Vernier (8,4%) und Bellinzona (8,7%) die tiefsten.
Junge Erwachsene wechseln am häufigsten die Wohnung
Nach wie vor wechseln sehr kleine Kinder und junge Erwachsene am häufigsten die Wohnung. 15,3% der Kinder unter zwei Jahren und 19,3% der 20- bis 36-Jährigen zogen im Jahr 2023 um. Der zwischen 2020 und 2023 beobachtete Rückgang der Umzugsquote geht ausschliesslich auf die Bevölkerung unter 60 Jahren zurück, sie ist 10% seltener umgezogen ist. Im Gegensatz dazu stieg die Umzugshäufigkeit bei Personen ab 60 Jahren leicht an (+2%).
Darüber hinaus war die Umzugsquote bei den Ledigen nahezu doppelt so hoch (12,4%) wie bei den Verheirateten (6,6%). Schweizerinnen und Schweizer zogen deutlich seltener um als ausländische Staatsangehörige (7,9% gegenüber 13,6%). Und alleinlebende Männer wechselten mit 11,2% etwas häufiger die Wohnung als alleinlebende Frauen (8,9%).
Bei den Bewohnerinnen und Bewohnern von Mehrfamilienhäusern belief sich die Umzugsquote im Jahr 2023 auf 10,6%, bei den in Einfamilienhäusern wohnhaften Personen dagegen lediglich auf 5,0%, womit letztere halb so häufig die Wohnung wechseln.
Bei Umzügen ändert die Wohnungsgrösse oft
Umso kleiner die Wohnung, umso höher ist zudem die Umzugswahrscheinlichkeit. Personen in einer 1- bis 2-Zimmerwohnung zogen im Jahr 2023 doppelt so häufig um (15,5%) wie Personen in einer Wohnung mit vier oder mehr Zimmern (7,5%).
Bei nahezu drei Vierteln der Personen, die 2023 innerhalb der Schweiz umgezogen hat sich die Wohnungsgrösse geändert. Das heisst, bei den meisten Umzüge findet der Wechsel in eine grössere oder in eine kleinere Wohnung statt. Personen unter 16 Jahren sowie jene zwischen 29 und 47 Jahren wechselten bei einem Umzug innerhalb der Schweiz mehrheitlich in eine Wohnung mit mehr Zimmern. Demgegenüber entschieden sich die 16- bis 28-Jährigen sowie Personen über 47 Jahren in der Regel für eine kleinere Wohnung, sie verzichteten damit auf ein oder mehrere Zimmer.
Ein Grossteil zieht nicht bleibt in der nähe der vorherigen Wohnung
Im Durchschnitt betrug die Umzugsdistanz im Jahr 2023 bei einem Wohnungswechsel innerhalb der Schweiz 13,5 Kilometer. In 40% der Fälle erfolgte der Umzug innerhalb eines Radius von weniger als 2 km. Lediglich 12% der umgezogenen Personen wechselten in eine Wohnung, die mehr als 30 Kilometer von ihrem bisherigen Wohnort entfernt liegt. (mgt/mai)