Sika spürt im ersten Semester Gegenwind von Währungen
Sika hat im ersten Semester sowohl weniger Umsatz als auch weniger Betriebsgewinn erwirtschaftet. Dabei fiel indes bei beiden Kennzahlen vor allem die Schwäche des US-Dollars ins Gewicht. Die Umsatzprognose für das Gesamtjahr hat das Unternehmen dennoch leicht zurückgenommen.
Der Umsatz sank von Januar bis Juni um 2,7 Prozent auf 5,68 Milliarden Franken, wie Sika am Dienstag mitteilte. Unter Ausklammerung der negativen Währungseffekte in Höhe von immerhin 4,3 Prozent – vor allem wegen des schwachen Dollars – resultierte hingegen ein Plus von 1,6 Prozent.
Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds sei man in
Lokalwährungen weiter gewachsen und habe gegenüber der Vergleichsperiode des
Vorjahres auch die Marge beim operativen Gewinn vor Abschreibungen und
Amortisationen (EBITDA) gesteigert, hiess es. Der schwächere US-Dollar, der im
zweiten Quartal um 10 Prozent gegenüber dem Schweizer Franken an Wert verloren
habe, sowie die anhaltenden Unsicherheiten auf den Weltmärkten hätten sich aber
in den Ergebnissen niedergeschlagen.
Europa mit leichter Erholung
In der für Sika wichtigsten Region Europa, Naher Osten und
Afrika (EMEA, Umsatzanteil ca. 45 Prozent) lag das Wachstum in Lokalwährungen
bei 1,9 Prozent, wozu Akquisitionen noch einen kleinen Teil beisteuerten. Dabei
hat sich das Wachstum im zweiten Quartal gegenüber dem ersten klar
beschleunigt. Der Bauchemiekonzern sprach denn auch von einer leichten Erholung
der Baumärkte in dieser Region.
Etwas deutlicher war das Wachstum in der Region Americas
(Umsatzanteil 35 Prozent). Das Wachstum in Landeswährungen lag hier bei 3,5
Prozent. Nach einem guten Start ins Geschäftsjahr hätten allerdings die
unterschiedlichen Signale zur US-Handelspolitik viele Marktteilnehmer
verunsichert, so Sika.
Dennoch macht sich das Unternehmen wegen der Zölle keine
allzu grossen Sorgen. Die Einigung zwischen den USA und EU sieht ein Sprecher
von Sika eher positiv. Der Deal lasse eine gewisse Stabilisierung erwarten,
denn ohne diesen sei die Ungewissheit gross gewesen. «Für die Bauindustrie in
den USA sind die Investitionen nun besser planbar», meinte er.
China-Schwäche noch nicht vorüber
In der Region Asien/Pazifik (Anteil 20 Prozent) ist Sika im
ersten Halbjahr auch um die negativen Währungseffekte bereinigt leicht
geschrumpft, woran vor allem auf die schwache Entwicklung in China schuld ist.
Anzeichen für eine Verbesserung in China gebe es noch nicht, so der Sprecher.
In Asien insgesamt laufe es aber gut, so etwa in Südostasien, Indien oder
Japan.
In der Gewinnrechnung fiel der operative Gewinn (EBITDA) im
Vergleich zum Umsatz unterproportional zurück, wodurch sich die Profitabilität
verbesserte. Die entsprechende Marge legte um 0,20 Prozentpunkte auf 18,9
Prozent zu. Aber auch hier hatte der Dollar laut Sika einen negativen Einfluss.
Die Prognosen für das laufende Jahr wurden mit Blick auf den
Umsatz etwas defensiver formuliert. So rechnet Sika mit einem leichten
Umsatzplus im Bereich von 1,5 bis 3 Prozent. Bisher wurde ein Umsatzwachstum in
Lokalwährungen von 3 bis 6 Prozent angepeilt. Unverändert wird eine
Betriebsgewinnmarge im Bereich von 19,5 bis 19,8 Prozent angestrebt.
An der Schweizer Börse fanden die Zahlen keinen Beifall. Die Aktie notierte am Mittag um rund 2,5 Prozent tiefer. (awp sda)