MEM-Industrie: Stimmung bei Firmen bleibt gedrückt
Die Stimmung unter den Unternehmen der MEM-Branche bleibt gedrückt. Seit mehr als 21 Monaten befindet sich der Stimmungsindex im Minus, hat sich aber seit Januar leicht verbessert. Aussicht auf rasche Besserung besteht nicht.
Die Stimmung bei den Unternehmen des Branchenverbands Swissmechanic verharrt hartnäckig in der Minuszone. Zwar konnte sich der sogenannte KMU-MEM-Geschäftsklimaindex im April 2025 mit -30 Punkten im Vergleich zum Januar (-33 Pte.) leicht verbessern. Doch befand sich die vierteljährlich erhobene Kennzahl bei den KMU der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metallbranche (MEM) das achte Mal in Folge im Minusbereich.
Margen könnten Ausbaupläne beeinträchtigen
Der Mangel an Aufträgen bleibt für die befragten Unternehmen mit 62 Prozent klar die grösste Herausforderung, mit grossem Abstand folgt der Wechselkurs (32%). Rund 40 Prozent der befragten Unternehmen hätten zuletzt von tieferen Auftragseingängen, Umsätzen und Margen berichtet, schreibt der Verband wie Swissmechanic in einer Mitteilung. Besonders belastend seien die anhaltend schrumpfenden Margen, welche nun seit elf Quartalen rückläufig seien. Darunter leide die Investitionstätigkeit. Zwar plante knapp ein Drittel der Unternehmen eine Erweiterung der Produktionskapazitäten. Doch bei rund 20 Prozent der Unternehmen verhinderten finanzielle Einschränkungen solche Pläne, oft aufgrund fehlender Eigenmittel.
Für Zulieferer stark exportorientierter Industriekunden nimmt laut dem Verband indirekt der Druck auch international zu. Die im April eingeführten, aber derzeit noch ausgesetzten US-Zölle drücke ebenfalls auf die Stimmung der KMU-MEM, zumal die diesbezüglich herrschende Unsicherheit die Investitionsbereitschaft zusätzlich dämpfe. Als weitere Erschwernis komme die Aufwertung des Schweizer Frankens hinzu, die die Exportfähigkeit weiter schwäche.
Von Kurzarbeit betroffen
Und eine rasche Besserung ist nicht in Sicht. Die Aussichten für das zweite Quartal blieben verhalten, heisst es mit Blick nach vorne. Rund die Hälfte der Betriebe erwarte im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderung bei Umsatz, Aufträgen und Margen, beim Personal seien es gar zwei Drittel. Der Saldo der Einschätzungen bleibt bei allen Indikatoren negativ. 17 Prozent der Unternehmen sind derzeit von Kurzarbeit betroffen - in rund einem Drittel dieser Firmen betrifft diese mehr als 40 Prozent der Belegschaft. «Die anhaltend schwierige Lage erfordert nicht nur wirtschaftliche Resilienz, sondern auch politische Rahmenbedingungen, die Investitionen und Innovation ermöglichen. Weniger Bürokratie und mehr Handlungsspielraum sind jetzt entscheidend», wird in der Mitteilung Verbandspräsident Nicola Tettamanti zitiert. (awp sda/sts)