Immobilien: Tiefster Leerwohnungsstand seit 2014
Am 1. Juni standen in der Schweiz 54 765 Wohnungen leer, das sind 1,15 Prozent des Gesamtwohnungsbestands, einschliesslich der Einfamilienhäuser. Wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilt, ist die Leerwohnungsziffer damit innert Jahresfrist um 0,16 Prozent gesunken. Noch tiefer lag sie zuletzt im 2014, mit 1,07 Prozent. - Insgesamt standen 6731 Wohnungen leer, im Vergleich zum Vorjahr sind dies 10,9 Prozent weniger.
Die Leerwohnungsziffer ist innert Jahresfrist um 0,16 Prozentpunkte von 1,31% auf 1,15% zurückgegangen. In allen sieben Grossregionen der Schweiz wurden am Stichtag respektive am 1. Juni weniger leer stehende Wohnungen angeboten als im Vorjahr zur selben Zeit. Die grössten Rückgänge der Leerstandsquoten im Vergleich zum Vorjahr beobachtete das BFS in den Grossregionen Tessin (von 2,49% auf 2,17%), Ostschweiz (von 1,42% auf 1,17%) und Espace Mittelland (von 1,82% auf 1,61%).
Im Kantonsvergleich lagen die tiefsten Leerwohnungsziffern mit je 0,42% in den Kantonen Zug und Genf. Auch im Kanton Obwalden (0,43%) lag am 1. Juni 2023 die Quote unter einem halben Prozent. Die Leerstandsziffern haben insgesamt in 21 Kantonen gegenüber dem Vorjahr abgenommen. Lediglich in fünf Kantonen haben sie sich erhöht: Der Kanton Jura (+0,21 Prozentpunkte auf 3,17%) wies dabei die grösste Zunahme und damit auch die höchste Leerwohnungsziffer in der Schweiz aus. Leerstandsquoten über der 2-Prozent-Marke waren zudem in den Kantonen Solothurn (2,39%) und Tessin (2,17%) festzustellen.
Stärkste Rückgänge in den Kantonen Aargau, Bern und Tessin
In absoluten Zahlen wurden im Vergleich zum Vorjahresstichtag insgesamt 6731 leer stehende Wohnungen weniger angeboten. Dabei ist der Leerstand in den Kantonen Aargau (-918 Einheiten), Bern (-816 Einheiten) und Tessin (-773 Einheiten) am stärksten zurückgegangen. Am meisten unbesetzte Wohnungen wurden am Referenzstichtag mit 7817 Einheiten, wie schon im Vorjahr, im Kanton Bern gezählt. Mehr Leerstand als noch ein Jahr zuvor wurden aus den Kantonen Genf (+130 Einheiten), Luzern (+124 Einheiten), Jura (+100 Einheiten), Zug (+58 Einheiten), Nidwalden (+16 Einheiten) und Basel-Landschaft (+6 Einheiten) gemeldet.
Im bevölkerungsmässig grössten Kanton Zürich sank die Leerstandsquote im Vergleich zum Vorjahr auf 0,53 Prozent (0,6 Prozent). In der Genferseeregion ging sie auf 1,04% (1,13%) zurück.
Weniger leer stehende Neubaubauwohnungen
Am Stichtag 1. Juni 2023 wurden insgesamt 44 213 unbewohnte Wohnungen zur Miete angeboten. Dies entspricht im Jahresvergleich einem Rückgang von 8343 Mietwohnungen bzw. einem Minus von 15,9%. Genauso nahm das Angebot an leer stehenden Neubauwohnungen (nicht älter 2-jährig) ab. Nur gerade 4131 neu erstellte Wohnungen wurden auf Stichtag am Markt angeboten. Das sind 732 Wohnungen oder 15,1% weniger als noch ein Jahr zuvor.
Mehr Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser auf dem Markt
Die Zahl der zum Kauf angebotenen Eigentumswohnungen nahm im Jahresvergleich um 18% (+1612 Einheiten) zu. Insgesamt wurden damit 10 552 leer stehende Wohnungen zum Kauf ausgeschrieben. Am 1. Juni 2023 wurden in der Schweiz zudem 6124 unbewohnte Einfamilienhäuser gezählt, die auf dem Markt angeboten wurden. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 795 Einheiten (+14,9%).
Zunahme bei Wohnungen mit fünf und mehr Zimmern
Im
Vergleich zum 1. Juni 2022 verringerte sich der Leerwohnungsbestand
vorwiegend bei den 1- bis 3-Zimmerwohnungen (zwischen -15,3% und
-15,6%). Auch das Angebot der leer stehenden 4-Zimmerwohnungen wurde
kleiner (-9,8%). Demgegenüber wurden auf Stichtag mehr Grosswohnungen (5
und mehr Zimmer) angeboten, 2,9% mehr bei den 5-Zimmerwohnungen und
markante 18% bei Wohnungen mit sechs und mehr Zimmern. (mgt/sda/mai)