Ärger über A13-Ausweichverkehr in St. Galler Gemeinden
Im Kanton Graubünden wird 2023 ein Pilotversuch gegen den A13-Ausweichverkehr fortgesetzt. Bad Ragaz mit ähnlichen Problemen fühlt sich laut einem neuen Vorstoss aus dem Kantonsrat derweil von der St. Galler Regierung im Stich gelassen.
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A13-Rheinbrücke zwischen den Kantonen Graubünden und St. Gallen in Bad Ragaz. (Symbolbild)
Während Ostern, Auffahrt, Pfingsten, aber auch in den Wintermonaten mit viel Tourismusverkehr oder während der Sommerferien gibt es auf der A13 vor und nach Chur regelmässig Staus mit langen Wartezeiten. Ein Teil der Autofahrer versucht jeweils den stehenden Kolonnen auszuweichen und verlässt die Autobahn. Das Ergebnis: Auch in den Dörfern entlang der A13 bricht der Verkehr zusammen.
Der Kanton Graubünden hat im Frühjahr auf die Hilferufe der Gemeinden reagiert. In einem Pilotprojekt wurde etwa in Bonaduz und Rhäzüns die Durchfahrt für den touristischen Reiseverkehr gesperrt. Passieren konnten nur noch Anwohner sowie der öffentliche Verkehr.
Signalisationen alleine reichen nicht aus
Eine Auswertung im Oktober zeigte, dass Signalisationen für den gewünschten Effekt alleine nicht ausreichen. Es brauche an den Ausfahrten zusätzlich Personal, das die Automobilisten wieder auf die Nationalstrasse lenke. Dies könne aber zu einer weiteren Ausdehnung der Staus führen, lautete ein Fazit. Die Massnahmen sollen nun optimiert und der Pilotversuch 2023 fortgesetzt werden.
Vom Ausweichverkehr betroffen sind auch St. Galler Gemeinden, vor allem ist es Bad Ragaz. Gemeindepräsident und Kantonsrat Daniel Bühler (FDP) wandte sich bereits im Februar 2022 mit einem Vorstoss an die Regierung und fragte nach Massnahmen.
In der im Juni veröffentlichten Antwort sei die Situation heruntergespielt worden und es sei erklärt worden, der Polizei seien «keine sicherheitsrelevanten Vorfälle» bekannt, heisst es nun in einem neuen Vorstoss von Kantonsrat Daniel Grünenfelder (Mitte). Die Regierung übe sich in Erklärungen, weshalb sie nichts mache.
Vom eigenen Kanton im Stich gelassen
Die Bewohner der vom Ausweichverkehr betroffenen St. Galler Dörfer nähmen frustriert zur Kenntnis, dass der Kanton Graubünden handle, schrieb der Parlamentarier. Vom eigenen Kanton fühlten sie sich «währenddessen im Stich gelassen».
Die Regierung soll nun erklären, was dagegen spreche, sich dem Pilotprojekt des Kantons Graubünden anzuschliessen und dafür zu sorgen, dass der Durchgangsverkehr auf der Nationalstrasse bleibe.
Und: «Wie will der Kanton St. Gallen verhindern, dass die frustrierte und über die Politik verärgerte Bevölkerung zur Selbsthilfe greift?» (sda/pb)