Wenn der Algorithmus eine Fassade in 3D-Druck strickt

Teaserbild-Quelle: Riccardo De Vecchi

Gestrickte Textilen lieferten die Vorlage zu einer Fassade einer Boutique an Amsterdams teuerster Einkaufsmeile, der P.C. Hoofstraat. Hinter ihrem detaillierten Design steckt das auf digitale Fertigung spezialisierte Architekturbüro Studio RAP.

Quelle: Riccardo De Vecchi

Von weitem ist die Struktur der Fassade kaum erkennbar.

Allerdings kommt die Struktur in ihrer Komplexität erst richtig zur Geltung, wenn man direkt davorsteht. Je nach Perspektive, aus der man sie betrachtet, verändert sie sich. Aus der Ferne ist das Form-, Licht- und Schattenspiel allerdings kaum sichtbar. Dies, weil die Architekten die Fassade in ihren Grundzügen erhalten haben, womit auch das Gesamtbild des Ortes bestehen geblieben ist.

So setzt sich die Fassade im Parterrebereich aus 3D-gedruckten, jeweils etwa 40 x 20 cm grossen, weissen Keramikplatten zusammen. Die Ziegel der darüber liegenden Stockwerken sind in drei unterschiedlichen Rottönen glasiert, und sind wie das Originalmauerwerk im Kreuzverband zusammengefügt. - Massstab, Grösse, Art und Farbe von Ornamenten und Materialien seien sorgfältig auf die benachbarten Gebäude abgestimmt worden, heisst es im Text zum Projekt.

Video von RAP über die Herstellung der Fliesen.

Hinter den zahllosen Details der organisch anmutenden Oberfläche steckt ein Algorhitmus. Dies gilt übrigens auch für viele anderen Projekten des Studio RAP, das schon länger auf digitale Fertigung und Robotik setzt. So stammt etwa auch das erste komplett von Robotern erstellte Gebäude der Niederlande, das Innovation Dock in Rotterdam von RAP. Ähnlich faszinierend ist die blaue Passage, die aus dreitausend 3D-gedruckten, blau glasierten Fliesen besteht.