14:11 BAUPROJEKTE

Sanierung der Ka-We-De in Bern kostet bis zu 47 Millionen Franken

Teaserbild-Quelle: Nightnurse

Die Kunsteisbahn Wellenbad Dählhölzli respektive die Ka-We-De in Bern soll saniert werden. Weil der bauliche Zustand schlechter ist als ursprünglich angenommen, verteuert sich das grossangelegte Sanierungsprojekt. 

Visualisierung Schwimmbad Ka-We-De Bern

Quelle: Nightnurse

Das Siegerprojekt sieht wenige aber aber wirkungsvolle Änderungen vor.

Bei ihrer Eröffnung zu Beginn der 1930er-Jahre war die Anlage in der Schweiz eine der modernsten ihrer Art: die Kunsteisbahn Wellenbad Dählhölzli, respektive die Ka-We-De. Vor beinahe 40 Jahren ist sie zum letzten Mal saniert worden, nun bedarf sie wegen „wesentlichen baulichen und betrieblichen Mängeln“ einer weiteren Sanierung. Den Wettbewerb für den Studienauftrag, den die Stadt ausgeschrieben hatte, hatte das Team Kast Kaeppeli aus Bern und Basel vor rund zwei Jahren gewonnen.

Ursprünglich war man von Investitionskosten zwischen 28 und 36 Millionen Franken ausgegangen. Neu müsse nun von Investitionskosten zwischen 39 bis 47 Millionen Franken für die Gesamtsanierung ausgegangen werden, schreibt der Gemeinderat.  Und damit reicht nun auch der vorhandene Projektierungskredit nicht mehr. Deshalb beantragt der Gemeinderat dem Stadtrat für die weitere Projektierung bis und mit Ausschreibung eine Erhöhung des Projektierungskredits um 2,0 Millionen Franken auf 5,6 Millionen Franken.

Sanierungsprojekt wurde abgespeckt und kostet trotzdem mehr

Obwohl das Projekt im Rahmen eines Sparprogramms reduziert worden war - das Nichtschwimmerbecken war verkleinert und auf einen neuen Sprungbereich war gar ganz verzichtet worden -  stellte sich 2020 während den Planungsarbeiten heraus, dass der bauliche Zustand der Anlage weitaus schlechter ist als er seinerzeit bei der Überprüfung vor zehn Jahren gewesen war und die Sanierung somit teurer wird. Letzteres gilt vor allem für das Wellenbad.

Zudem steht es laut Gemeinderat um den Zustand der Eisanlage in der Ka-We-De so schlecht, dass sie nicht noch weitere rund sieben Jahre ohne Sanierungsmassnahmen betrieben werden kann. Er hat darum entschieden, die Sanierung der Ka-We-De vorzuziehen und vor dem Neubau des Hallenbads und der Kunsteisbahn Weyermannshaus umzusetzen. Die beiden Anlagen sollen sich gegenseitig als Provisorium für den Eissportbetrieb dienen, wenn die eine saniert wird.

Über die Baukredite zur Sanierung der Ka-We-De und zum Neubau des Hallenbads und der Kunsteisbahn im Weyermannshaus wird die Stadtberner Stimmbevölkerung voraussichtlich im 2024 abstimmen können. (mai/mgt)

Lesetipp: Das Ka-We-De ist eine kleine Architekturikone. Im Sommer hat das Baublatt neben dem Ka-We-De noch weitere Schwimmbäder aus den 30er-Jahren vorgestellt.  Den Artikel Moderne Freibäder in der Schweiz: Avantgarde der 1930er-Jahre vom 18. Juli 2022 lesen Sie hier.


Weiterhin Hockey auf der Ka-We-De

Die Eisstrategie 2013 der Stadt Bern sah vor, dass der Hockey-Betrieb nach der Sanierung weitgehend auf das Weyermannshaus und das Aussenfeld neben der Postfinance-Arena konzentriert wird. Die Eisflächen der Ka-We-De wären demnach ausschliesslich dem öffentlichen Eislauf vorbehalten gewesen.

Zwischenzeitlich haben sich die Rahmenbedingungen jedoch stark verändert: So soll die Ka-We-De zwar eine verkleinerte, aber nach wie vor grosse einheitliche Wasser- und Eisfläche ausweisen. Derweil ist im Eissport die Nachfrage nach Trainingszeiten gestiegen. So wünscht der Verein EHC 96, dass mindestens die Nachwuchsteams weiter in der Ka-We-De trainieren und spielen dürfen. Eine Überprüfung hat ergeben, dass ein Hockeybetrieb baulich, technisch und betrieblich auch langfristig möglich ist. Für die dafür notwendigen baulichen Massnahmen ist mit zusätzlichen Anlagekosten von rund 500’000 Franken zu rechnen.

In Anbetracht der veränderten Rahmenbedingungen, der baulichen Anpassungen, dem zusätzlichen Nutzen und der gewonnenen Flexibilität hat der Gemeinderat beschlossen, den Hockeybetrieb in der Ka-We-De weiterhin zu ermöglichen und die baulichen Massnahmen in die weitere Projektierung aufzunehmen.  (mgt)


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