Alte Lorzentobelbrücke nach Sanierung wieder eröffnet
Zwei Jahre lang wurde die 115 Jahre alte Lorzentobelbrücke bei Baar ZG und Menzingen ZG saniert. Am Montag wurde die denkmalgeschützte Natursteinbrücke nun wieder für den Langsamverkehr freigegeben.

Quelle: zvg, Zuger Baudirektion
Am Montag wurde die frisch sanierte Brücke wieder für den Langsamverkehr freigegeben.
Die zwischen 1907 und 1910 erbaute Lorzentobelbrücke verbindet über eine tiefe Schlucht die höher gelegenen Dörfer im Kanton Zug mit dem Flachland. Sie ist zudem im Bundesinventar der historischen Verkehrswege (IVS) als schützenswertes Objekt von nationaler Bedeutung aufgeführt.
Früher verkehrte auf der alten Natursteinbrücke neben dem Strassenverkehr auch die Elektrische Strassenbahn im Kanton Zug. Der Trambetrieb wurde im Mai 1955 aber durch Autobusse abgelöst. Dass die alte Brücke noch heute erhalten ist, ist auch der Zuger Bevölkerung zu verdanken – sie stimmte 1986 mit 63 Prozent für ihren Erhalt.
Heute wird die bis zu 60 Meter hohe Brücke nur noch von Fussgängern und Velofahrern benutzt. Zudem dient sie dem Forstdienst bei der fortwirtschaftlichen Erschliessung der angrenzenden Waldgebiete.
Schlechter baulicher Zustand
Vor einigen Jahren hatten Bauwerksuntersuchungen aufgezeigt, dass sich die alte Lorzentobelbrücke in baulich schlechtem Zustand befand. So drang Wasser von der undichten Fahrbahnoberfläche in die Tragkonstruktion ein und führte zum teilweisen Zerfall des Fugenmörtels und zur Ausschwemmung des Füllmaterials.
Weiter wiesen die Untersichten der Natursteingewölbe Längsrisse auf. Es bestand die Gefahr, dass kleinere und grössere Steine aus den Bögen herausfallen könnten. Die Zuger Baudirektion erarbeitete deshalb ein Projekt für die Instandsetzung der Brücke, um die langfristige Tragsicherheit der Natursteingewölbe sicherzustellen.
Nutzung für weitere 75 Jahre
Die Sanierungsarbeiten dauerten rund zwei Jahre. Seit Montag erstrahlt die Bogenbrücke wieder in neuem Glanz. Wie die Zuger Baudirektion mitteilte, wurde der Übergang in Anwesenheit der Gemeindepräsidenten von Baar, Menzingen und Unterägeri sowie des Baudirektors Floran Weber wieder für den Langsamverkehr freigegeben.
Parallel zur Sanierung wurde auch der Suizidschutz verbessert. Zudem wird das auf der Brücke anfallende Oberflächenwasser nun gesammelt und über eine bestehende Hochwasserentlastungsleitung der Lorze zugeführt. Mit der Instandsetzung sei eine weitere, unterhaltsarme Nutzung für die nächsten 75 Jahre gewährleistet, heisst es in der Mitteilung. (mgt/pb)

Quelle: zvg, Zuger Baudirektion
Von links nach rechts: Fridolin Bossard, Gemeindepräsident Unterägeri; Florian Weber, Baudirektor; Andreas Etter, Gemeindepräsident Menzingen; Walter Lipp, Gemeindepräsident Baar übergaben die alte Lorzentobelbrücke wieder dem Langsamverkehr.

Quelle: zvg, Zuger Baudirektion
Blick auf die alte und die neue Lorzentobelbrücke.

Quelle: Amt für Denkmalpflege
Historische Aufnahme der alten Lorzentobelbrücke.