10:08 BAUPRAXIS

Forscher wollen Gips aus Industrieabfällen herstellen

Teaserbild-Quelle: Hans-Joachim Engelhardt, Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Gips soll künftig aus Industrieabfall hergestellt werden, das heisst aus verbrauchter Schwefelsäure und Kalziumcarbonat. Dies ist die Idee eines Teams von Forschern der Nationalen Universität für Forschung und Technologie in Moskau (MISiS), der Universität von Limerick, der Weissrussischen Staatlichen Technologischen Universität und des Instituts für Allgemeine und Anorganische Chemie der Nationalen Akademie der Wissenschaften von Weissrussland.

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Quelle: Hans-Joachim Engelhardt, Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Teil einer Anhydritrosette (radialstrahliges Anhydritaggregat) mit einzelnen Gipskristallen aus dem Hauptanhydrit (Zechstein, Perm). Die Aufnahme zeigt Vergipsung des Anhydritgesteins. Der bunte Bereich zeigt den Anhydrit und der Gips ist in den unterschiedlichen Graustufen erkennbar.

Das synthetische Material übertreffe das natürliche bei einigen Qualitätskriterien sogar, so die Wissenschaftler. Für ihren Recyling-Gips haben sie die als Abfallprodukt bei der Herstellung von hitzefesten Fasern übrigbleibende Schwefelsäure und Karbonatkomponenten - ebenfalls Reststoffe - mit Kalkstein gemischt. Dass so produzierte Material besteht zu 95 Prozent aus Calciumsulfat-Dihydrat oder vielmehr Gips. Je nach Prozess entstand auf diese Weise einfacher Baugips, hochfester Gips und Anhydrit, der zur Herstellung von Keramiken und auch als Zuschlagstoff in der Zementherstellung verwendet wird. Der Baugips erfülle damit die Anforderungen an Gipsbindemittel unterschiedlicher Güteklassen, heisst es dazu in der Medienmitteilung der MISiS.

Recycling-Gips muss nicht gemahlen werden

Ein Vorteil bei der Herstellung von synthetischem Gips liegt darin, dass er gleich pulverförmig vorliegt. Natürlicher Gips muss im Gegensatz dazu mit hohem Energieaufwand fein gemahlen werden. Laut den Wissenschaftlern könnte ihr synthetischer-Gips damit die Herstellungskosten von Baustoffen wie Gipskartonplatten deutlich senken.

An der Entwicklung beteiligt gewesen sind Forscher der National University of Science and Technology MISiS in Moskau, der Universität von Limerick, der Weissrussischen Staatlichen Technologischen Universität und des Instituts für Allgemeine und Anorganische Chemie der Nationalen Akademie der Wissenschaften von Weissrussland. (mgt/mai)

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