10:01 BAUPRAXIS

Neue SEW-Wohnsiedlung in Zürich-Schwamendingen geplant

Teaserbild-Quelle: PD

In Zürich-Schwamendingen soll eine neue Wohnsiedlung der Stiftung Einfach Wohnen (SEW) entstehen. Geplant sind zwei Neubauten mit rund 80 hindernisfrei erschlossenen Wohnungen. Nun ist der Architekturwettbewerb abgeschlossen. 

Modellfoto neue SEW-Wohnsiedlung in Zürich-Schwamendingen

Quelle: Iris Stutz

Modell des Siegerprojekts «Sugus» für die neue Wohnsiedlung in Zürich-Schwamendingen.

Die Stiftung Einfach Wohnen (SEW) plant auf dem Areal Altwiesen-/Dübendorfstrasse in Zürich-Schwamendingen zwei Neubauten. Diese sollen die auf den Baubereichen 1 und 7 bestehenden, sanierungsbedürftigen Wohnhäuser aus den 1950er Jahren mit heute 26 Wohnungen ersetzen, wie das Amt für Städtebau und die Stiftung am Dienstag mitteilten. 

Mit der neuen Wohnüberbauung könne deutlich mehr Wohnraum geschaffen werden. Konkret werden mit den zwei Ersatzneubauten rund 80 hindernisfrei erschlossene Wohnungen für das «untere Drittel der Zürcher Haushaltseinkommen» entstehen, wie es in der Mitteilung heisst. Daneben sind im Zuge des Projekts auch ein Gewerberaum sowie zwei Doppelkindergärten geplant. 

Autoarme Siedlung mit geringem CO2-Verbrauch 

Ziel des Projekts sei es, Wohnraum für eine alters- und herkunftsgemischte Gemeinschaft zu erstellen, die in unterschiedlichen Haushaltsformen lebt, wie Stiftung und Amt festhalten. Neben dem Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit und des gemeinschaftlichen Wohnens stehe der geringe CO2-Verbrauch in der Erstellung und im Betrieb im Zentrum. 

Um vor diesem Hintergrund einen ökonomischen Flächenverbrauch zu gewährleisten, war gemäss Mitteilung ein Hauptnutzflächenanteil von maximal 30 Quadratmeter pro Person vorgegeben. Die Stiftung strebt ausserdem gestützt auf ein Mobilitätskonzept eine autoarme Siedlung mit minimalem Parkplatzangebot an. 

Visualisierung neue SEW-Wohnsiedlung in Zürich-Schwamendingen

Quelle: PD

Die Stiftung plant zwei Neubauten, die auf dem Areal bestehende Wohnhäuser aus den 50er Jahren ersetzen sollen.

Visualisierung SEW-Wohnsiedlung in Zürich-Schwamendingen

Quelle: PD

Das Siegerprojekt sieht als gemeinschaftsfördernde Architektur Laubengänge vor.

Neubauten aus Holz und Betonelementen 

Für das Vorhaben führte das Amt für Hochbauten im Auftrag der Stiftung einen Architekturwettbewerb im selektiven Verfahren mit sieben Teams durch. Nun ist dieser entschieden: Gewonnen hat das Generalplanerteam von Figi Zumsteg GmbH mit GMS Partner AG aus Zürich. Das Siegerprojekt «Sugus» nimmt gemäss Mitteilung den Wunsch der SEW nach einer gemeinschaftsfördernden Architektur auf und schlägt für die beiden Häuser einen Gebäudetypus mit Laubengang vor. 

Die grosse Vielfalt der Wohneinheiten für Klein- und Grosshaushalte schaffe eine stimmige Mischung von Wohnformen mit gemeinschaftlichem Charakter, heisst es in der Mitteilung. Die flächeneffizienten Grundrisse der Wohnungen versprächen zudem eine gute Wohnqualität. In der Arealmitte sieht das siegreiche Projekt als Begegnungsort einen Gemeinschaftsraum vor. Zudem soll im Erd- und 1. Obergeschoss ein Kindergarten mit einem Spielplatz im Freien Platz finden. 

Die Ersatzneubauten sollen mit Photovoltaikmodulen ausgestattet werden, die auf den Dachflächen und in den Fassaden integriert sind. Die Gebäudestruktur der Häuser ist modular aufgebaut mit einer Skelettbauweise aus Holz und vorfabrizierten Betonelementen. Die hohe Kompaktheit sowie der ausgewogene Anteil an Fensterflächen schaffe gute Voraussetzungen für einen reduzierten Heizwärmebedarf, heisst es weiter. Geplant ist in auch ein Anschluss ans Fernwärmenetz. 

Visualisierung neue SEW-Wohnsiedlung in Zürich-Schwamendingen

Quelle: PD

Die Neubauten sollen eine grosse Vielfalt an Wohneinheiten für Klein- und Grosshaushalte aufweisen.

Wohnüberbauung aus 1950ern 

Das Areal, auf dem die Ersatzneubauten entstehen sollen, liegt zwischen der Dübendorf-, Glattwiesen- und Altwiesenstrasse sowie dem Luchswiesenweg in Zürich-Schwamendingen. Es befindet sich gemäss Mitteilung im Eigentum verschiedener Grundeigentümer, die sich 2010 zu einer einfachen Gesellschaft zusammengeschlossen haben, um das Areal zu entwickeln. 

Die in den 1950er Jahren als Siedlungseinheit nach dem Bebauungsplan von Stadtbaumeister A.H Steiner erstellte heutige Wohnüberbauung soll durch die Neubauten ersetzt werden. Im April 2021 hiess der Zürcher Stadtrat den privaten Gestaltungsplan für das Vorhaben gut. Für das gesamte Areal ist ausserdem ein übergeordnetes Landschaftskonzept vorgesehen. 

Die SEW ist im Jahr 2017 der Areal-Gesellschaft beigetreten. Die Stadt Zürich sieht gemäss Mitteilung vor, der Stiftung die bisherigen städtischen Grundstücke SW3687 und SW3688 (Baufeld 1) im Baurecht abzugeben. Das Baufeld 7 befindet sich im Eigentum der Stiftung Einfach Wohnen. (mgt/pb)


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