11:15 BAUPRAXIS

Carlo Ratti will mit KI Holz sparen

Teaserbild-Quelle: Sara Worth, Unsplash

Während  die Herstellung von einem Kubikmeter Bauholz mit herkömmlichen Methoden 2,75 Kubikmeter Holzstämme verbraucht, sollen es dank Künstlicher Intelligenz nur noch 1,9 Kubikmeter sein. Carlo Ratti will es mit seiner «AI Timber»-Technologie möglich machen. Um diese zur Marktreife zu bringen, hat der Architekt und Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) mit seinem Doktoranden Mykola Muashko eigens das Unternehmen Maestro gegründet.

Roh bearbeitete Baumstämme (Symbolbild)

Quelle: Sara Worth, Unsplash

Kostbares Rohmaterial Holz: Damit es möglichst wenig Abfall gibt, werden die Baumstämme digitalisiert, bevor sie verarbeitet werden.

«Das industrielle Sägeverfahren, bei dem Stämme in standardisierte Bretter geschnitten werden, erzeugt grosse Mengen an Abfallholz» sagt Ratti, der dies mit «AI Timber» ändern will. 

Dazu wird die Form der angelieferten Holzstämme zuerst unter anderem mittels KI digitalisiert. Danach werden sie in Bretter zerlegt, die allerdings nicht begradigt werden, wie es üblich ist, sodass möglichst wenig Abfall entsteht. Sind die Bretter fertig liegen sie nicht nur physisch sondern gleich auch noch in digitaler Form vor. Am Ende setzt sie eine speziell entwickelte Software wie ein Puzzle zusammen, zum Beispiel zur Fassade eines ganzen Hauses. 

Nachbearbeitung der Bretter weniger aufwendig?

«AI könnte den Holzabfall bei der Herstellung von Brettsperrholz um bis zu 30 Prozent reduzieren, aber das ist nur einer der Vorteile», kommentiert Ratti seine Idee. Derart gestaltete Flächen seien auch ästhetisch. «Ihre unregelmässige Geometrie widerspiegelt die ursprüngliche Form des Baumes. Wir nutzen das Artifizielle, um die Schönheit des Naturmaterials zum Strahlen zu bringen.» 

Dennoch müssen die nach Rattis Methode produzierten, unregelmässigen Bretter wie herkömmlich hergestellte auch nachbearbeitet werden. Allerdings weniger intensiv und damit fällt auch weniger Abfall all. Maestro hat bisher übrigens erst den Prototypen eines dreieckigen Pavillons hergestellt, um die Technik zu demonstrieren. Der kleine Bau wird aktuell bis zum 15. September auf dem Campus der Tongji-Universität in Schanghai präsentiert. (mai/pd)

Film von Maestro zum Projekt.

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

BDFsmart GmbH

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Baublatt Analyse

analyse

Neue Quartalsanalyse der Schweizer Baubranche

Die schweizweite Bauaktivität auf den Punkt zusammengefasst und visuell prägnant aufbereitet. Erfahren Sie anhand der Entwicklung der Baugesuche nach Region und Gebäudekategorie, wo vermehrt mit Aufträgen zu rechnen ist.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.