15:28 BAUMARKT

Der VKR ein typischer Schweizer Verband

An der Mitgliederversammlung des Verbandes Kunststoff-Rohre und -Rohrleitungsteile (VKR) wurde Michael Menzl von der Haka Gerodur AG, für eine zweite Amts­periode als Präsident gewählt. Im Interview ­erläutert er die Funktion und Ziele des Fachverbandes.

Welche Ziele verfolgt der VKR?

Michael Menzl: Der VKR ist der Zusammenschluss von in der Schweiz domizilierten Herstellern sowie Werksvertretern ausländischer Hersteller von Kunststoff-Rohren und -Rohrleitungsteilen. Seine Aufgabe ist in erster Linie die Förderung des Werkstoffs Kunststoff im Rohrleitungsbau. Darüber hinaus vertritt der Verband im konkreten Fall die wirtschaftlichen, wirtschaftspolitischen und technischen Interessen seiner Mitglieder. Er unterstützt Behörden, ­Verwaltungen, Planer und Verarbeiter mit herstellerneutralen Informationen zu Kunststoff-Rohren und -Rohrleitungsteilen.

Welche Schwerpunkte setzt der Verband?

Die Haupttätigkeiten sind in drei Bereiche ­ge­gliedert: Aus- und Weiterbildung, Kommunikation sowie Technik. Im Weiteren wird dem nationalen und internationalen Netzwerk ein grosser Stellenwert eingeräumt.

Die Aus- und Weiterbildung erwähnen Sie als ersten Schwerpunkt, was für einen Fachverband ungewöhnlich ist. Können Sie dies erläutern?

Die fachlich korrekte Verarbeitung von Kunst­stoffrohren ist entscheidend für den langfristigen Erfolg der Branche. Dies garantiert den Bauherren und Besitzern den nachhaltig erfolgreichen Betrieb ihrer Infrastrukturen, sei es für den Transport von Trinkwasser, Gas, Abwässer oder zum Schutz von Medien wie zum Beispiel von Kabeln. Dies hat der VKR früh erkannt und bietet seit 16 Jahren erfolgreich Kurse und ­Lehreinheiten an. Im «Schweiss- und Verlegekurs für druckbeanspruchte, erdverlegte Kunststoffrohrleitungen aus PE und PVC» wurden seit der Einführung 1995 bereits über 3600 Teilnehmer aus- und weitergebildet. Seit 2004 findet der Kurs aufgrund der hohen Nachfrage auch in Französisch in der Westschweiz statt. Seit 2010 wird auch in Italienisch ausgebildet – zwei Kurse wurden im Tessin realisiert. Der VKR kann für diese Ausbildung auf die Trägerschaft von SVGW, suissetec und weiteren Verbänden zählen.

Neben den Verarbeitern werden Kurse für Planer, Ingenieure und Bauleiter durchgeführt. Das Schwergewicht liegt in der richtigen Planung, Ausschreibung und Kontrolle von Kunststoff-Rohrleitungen. Ein weiterer spezialisierter Kurs entstand 2010 durch die Verbreitung der Erdwärme. Im Kurs «Anbinden von Erdwärmesonden» werden Installateure und Bohrmeister in der richtigen Verlegung von Verbindungsleitungen für Erdwärmesonden – in Übereinstimmung mit der SIA 384/6 – ausgebildet. Der VKR sieht die Ausbildung als einen äusserst wichtigen Treiber für die weitere Verbreitung des Kunststoffs im Rohrleitungsbau. Entsprechend gross ist der personelle Beitrag, den die Mitgliederfirmen erbringen.

Kommunikation ist ein weit gefasster Begriff, welche ­Aktivitäten verfolgt der VKR in diesem Zusammenhang?

Im Wesentlichen geht es um die Verbreitung von Informationen zum Werkstoff und zur Verbands-tätigkeit – also gerade auch zur ­Aus­bildung. Dies erfolgt durch Publikationen und ­Beiträge in Fachjournalen, durch die Neuen ­Medien – zum Beispiel auf der ­

Homepage www.vkr.ch ­sowie durch die Teilnahme an Messen und Ausstellungen. So ­war der VKR an den Weiterbildungskursen der ­Brunnenmeister 2010 präsent. Dieses Jahr ist der Verband an der Suisse Public in Bern ­aufgetreten, und im 2012 ist die Präsenz an der Swissbau in Basel ­geplant. Vermehrt erhält der VKR Anfragen für herstellerneutrale Fachvorträge, welche durch entsprechende Spezialisten gehalten werden.

In welcher Form engagiert sich der VKR im Umfeld von Technik und Normwesen?

Durch den gezielten Einsatz von Fachgremien wird das Know-how des Verbands und der ­Mitarbeiter von Mitgliedsfirmen genutzt, um konkrete Publikationen zu erarbeiten oder in Normenausschüssen mitzuwirken. Als Beispiel sei die Güte­anforderung für Kabelschutzrohrleitungen aus ­Polyethylen c+s genannt, welche vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt die nötige Qualität definiert. Dieses Gütezeichen ist in Zusam­menarbeit mit ­Experten von Elektrizitäts-Ver­sorgungs-Unternehmen (EVU) und neutralen Prüfinstituten entstanden und findet im Markt breite Akzeptanz.

Welchen Nutzen ziehen Firmen aus einer Mitgliedschaft beim VKR?

Der VKR ist ein typischer Schweizer Verband. Er basiert weitgehend auf dem Milizsystem. Die ­Bereitschaft der Firmen, im Verband eine aktive Rolle einzunehmen, ist wesentlich. Durch diese Mitarbeit öffnet sich für die Mitgliedsfirma ein grosses Beziehungsnetz – auch für spezielle ­Problemstellungen im technischen und politischen Bereich. An Fachvorträgen und Ausstellungen ist immer auch die Mithilfe der Mitglieder gefragt – dafür erhalten Sie eine Bühne, um sich auch als Firma zu präsentieren.

Wie stellt sich die Branche heute dar, und welche Entwicklung erwarten Sie?

Der Schweizer Markt für Kunststoffrohre ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Wir erwarten eine Fortsetzung dieses Trends, denn Kunststoffrohre sind ökologisch sinnvoll und ­ökonomisch wertvoll.

Tel. 062 834 00 60

www.kvs.ch

www.kunststofftechnologe.ch

www.plastiksack.org

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