13:27 BAUBRANCHE

Zug und Zürich bleiben Magneten für Firmen

Die Kantone Zug und Zürich sind für Unternehmen erneut die attraktivsten Standorte der Schweiz. Auf Platz drei hat sich der Aargau vorgeschoben. Am Ende der Rangliste der Credit Suisse befinden sich die Kantone Graubünden und Wallis vor dem Schlusslicht Jura.

Mit deutlichem Abstand ist auch in diesem Jahr der Kanton Zug der unangefochtene Spitzenreiter im Standortqualitätsindikator der Credit Suisse, den die Grossbank heute Donnerstag veröffentlicht hat. Der Zentralschweizer Kanton kann mit seiner steuerlichen Attraktivität sowie mit der Verfügbarkeit von Fachkräften und Hochqualifizierten überdurchschnittlich punkten. Auch die Erreichbarkeit ist nach Ansicht der CS sehr gut.

Traditionell hinter Zug liegt der Kanton Zürich. Das Wirtschaftszentrum sei bei der Erreichbarkeit noch attraktiver als der Kanton Zug dank der Zentrumslage. Es gebe mehr Knotenpunkte von Bahn und Strasse, sagte Studien-Mitautor Thomas Rühl auf Anfrage. Zudem sei der Flughafen näher. Bei den Fachkräften sei der Kanton Zürich im Durchschnitt aber weniger attraktiv als der Kanton Zug. Denn der Kanton Zürich sei relativ heterogen und Zug sehr klein, sagte Rühl: "Im ländlichen Teil von Zürich ist die Verfügbarkeit von Hochqualifizierten und Fachkräften geringer als in Zug. Dagegen ist die Verfügbarkeit in der Stadt Zürich höher als im Kanton Zug." Negativ fällt bei Zürich die Besteuerung von Unternehmen ins Gewicht.

Aargau überholt Basel

Hinter Zürich liegt in der Rangliste der Aargau, der damit Basel-Stadt auf Platz vier verdrängt hat. Grund für das Vorrücken sei die steuerliche Entlastung für Unternehmen, sagte Rühl. Der Aargau hatte im Vorjahr noch auf Platz fünf gelegen.

Dahinter folgen die Zentralschweizer Kantone Nidwalden, Luzern und Schwyz. Im breiten Mittelfeld positionieren sich diverse Agglomerationskantone sowie der Stadtkanton Genf. Unterhalb des Landesmittels liegen ländliche und gebirgige Kantone. Auch die Zentrumskantone Bern und Waadt sind für Unternehmen unterdurchschnittlich attraktiv.

Am Ende der Rangliste liegen wie im Vorjahr Graubünden und Wallis vor dem Schlusslicht Jura. Gebirgskantone hätten den topografischen Nachteil, dass die Erreichbarkeit geringer sei, sagte Rühl. Zudem seien Wallis und Jura bei den Steuern unattraktiv für Unternehmen.

Steuerreform macht Basel attraktiver

In den kommenden Jahren dürfte die Reihenfolge vor allem wegen der Unternehmenssteuerreform III durcheinandergewirbelt werden. Dies haben die Ökonomen der CS auf Basis der bis zum heutigen Tag angekündigten Gewinnsteuersenkungen der Kantone errechnet. 2020 dürfte der Kanton Basel Zürich überholen und sich auf Platz zwei der Rangliste vorschieben. Denn der Kanton Basel-Stadt plant eine Reduktion des Gewinnsteuersatzes von 22,18 auf 13 Prozent. Zudem soll der heute relativ hohe Kapitalsteuersatz gesenkt werden. Damit dürfte der Kanton den heutigen Nachteil der hohen ordentlichen Unternehmenssteuern wettmachen.

Auch die Kantone Genf und Waadt würden steuerlich deutlich attraktiver und deshalb die grössten Ranggewinne verzeichnen. Genf rückt laut CS auf Platz vier vor, die Waadt auf Platz 11.

So werden etwa die langjährigen steuerlichen Spitzenreiter ihres relativen Vorteils beraubt: Abgesehen von Zug werden sämtliche Zentralschweizer und die beiden Appenzeller Kantone unattraktiver. Kantone wie Luzern und Neuenburg, welche die Gewinnsteuern bereits frühzeitig gesenkt haben, werden im Ranking ebenfalls zurückfallen, da das Gros der Kantone aufholt.

Die Verbesserungen der Erreichbarkeit durch die Eröffnung der Basistunnels am Gotthard und Monte Ceneri wirken sich 2020 im Vergleich zu den Steuersenkungen nur geringfügig auf die Standortqualität aus. Gleichwohl dürfte sich die NEAT im Tessin und in Uri auf spezifische Branchen - etwa den Tagestourismus, Logistikanbieter und den Immobilienmarkt - positiv auswirken. (sda)

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