Zürichs Hochschulquartier soll wachsen - ohne Abstimmung?
Zürichs Hochschulquartier soll wachsen und sich im Zuge dessen stark wandeln. Dies, weil sowohl Universität als auch ETH und vor allem das Universitätsspital an Kapazitätsgrenzen stossen und mehr Raum benötigen.
Zurzeit läuft die Überarbeitung des entsprechenden Richtplans im Kantonsrat. Wird er umgesetzt, wird das Gebiet um die drei Institutionen stark verdichtet und denkmalgeschätzte Gebäude werden neuen weichen müssen (Lesen Sie dazu: www.baublatt.ch/aktuelles/news/zuerichs-neues-hochschulquartier).
Dass derlei Ansinnen polarisieren, ist klar. Dass im Gegensatz zum beispielsweise heftig diskutierten Polizei- und Justizzentrum (PJZ) über das gewichtige Projekt nicht abgestimmt wird, hingegen auf den ersten Blick nicht. Weshalb dem so ist, erklärt der „Tages-Anzeiger“ in seiner aktuellen Ausgabe: Laut der Zeitung hatte man beim Kanton tatsächlich die Idee gewälzt, beim Hochschulquartier wie beim PJZ zu verfahren. Allerdings liegt das Problem in der Tatsache, dass neben der Universität und dem Spital auch die ETH an der Umgestaltung des Stadtteils beteiligt sind. Weil aber die ETH eine eidgenössische Einrichtung ist, kann sie rechtlich nicht dem Kanton unterworfen werden.
Somit muss die Einflussnahme des Stimmvolks auf das Milliardenprojekt etwa darüber geschehen, dass es über Projektkredite und Gestaltungspläne entscheiden kann. Wie der Tages-Anzeiger aber weiss, ist die Möglichkeit, dass die Gestaltungspläne an die Urne gelangen eher gering, weil es sich hierbei nicht um die Pläne der Stadt sondern des Kantons handelt. Nur Direktbetroffene könnten sich dann noch mit einem Rekurs dagegen wehren. (mai)
Den Artikel des Tages-Anzeigers finden sie hier.