15:59 BAUBRANCHE

Zürich: Jeder dritte Mieter in gemeinnütziger Wohnung

Sowohl die Anzahl als auch der Anteil der gemeinnützigen Wohnungen in der Stadt Zürich konnten seit 2012 gesteigert werden. Bis im Jahr 2050 muss ihr Anteil an den Mietwohnungen allerdings einen Drittel betragen. Heute liegt er bei 29,3 Prozent und wird weiter ausgebaut.

"Zürich soll eine attraktive Wohnstadt für alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen bleiben", sagte Stadtpräsidentin Corine Mauch (SP) heute Dienstag bei der Präsentation des ersten Berichts über die Umsetzung des wohnpolitischen Grundsatzartikels. In Zürich wohnen zu können, dürfe nicht nur eine Frage des Portemonnaies sein.

Die Zürcher Stimmbevölkerung sah dies auch so und stimmte im November 2011 mit über 75 Prozent der Vorlage "Bezahlbare Wohnungen für Zürich" zu. Diese sah unter anderem vor, dass der Anteil der gemeinnützigen Wohnungen an den Mietwohnungen bis im Jahr 2050 auf einen Drittel gesteigert werden muss.

Dies sei ein sehr ehrgeiziges Ziel – vor allem angesichts des schwierigen Marktumfelds, sagte Mauch. Einerseits sind die Bodenpreise hoch, andererseits muss der Anteil in einer Phase von bereits grundsätzlich starker Bautätigkeit erhöht werden. "Das ist nur mittels partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den wichtigsten Akteuren auf dem Wohnungsmarkt wie Genossenschaften, Stiftungen, aber auch Privaten möglich." Die Stadt sei jedoch auf Kurs, die getroffenen Massnahmen zeigten Wirkung.

Die Anzahl der Wohnungen, die gemeinnützigen Wohnbauträgern gehören, die keinen Gewinn anstreben und dem Prinzip der kostendeckenden Mieten verpflichtet sind, ist seit Ende 2011 um 2400 auf 52'700 Wohnungen gestiegen. Ihr Anteil an allen Mietwohnungen betrug am Ende des vergangenen Jahres 26,8 Prozent – 0,5 Prozent mehr. Dazu kommen noch 5000 Wohnungen, die zwar gemeinnützigen Rechtspersonen gehören, aber nicht das Modell der Kostenmiete anwenden. Damit beträgt der Anteil insgesamt 29,3 Prozent.

Ginge es um die Anzahl Personen, die in einer gemeinnützigen Wohnung leben, hätte man das Ziel von einem Drittel per Ende 2015 bereits erreicht, sagte Mauch. Dies ist auf die Belegungsvorschriften und mit einer überproportionalen Vertretung der Familien mit Kindern erklärbar.

Erfreut zeigte sich die Stadtpräsidentin auch darüber, dass der Abwärtstrend bei den subventionierten Wohnungen gestoppt werden konnte. Die Zahl hat sich bei rund 6500 stabilisiert. Zudem konnte das Angebot an Wohnmöglichkeiten und betreuten Einrichtungen für ältere Menschen ausgebaut werden.

Zehn kommunale Wohnsiedlungen bis 2022

Das Angebot an gemeinnützigen Wohnungen wird weiter ausgebaut. Die Stadt wolle bis im Jahr 2022 zehn kommunale Wohnsiedlungen erstellen respektive sanieren, erklärte Finanzvorstand Daniel Leupi (Grüne). Dadurch entstehen über 1500 weitere Wohnungen, wovon knapp 400 subventioniert sind. Ausserdem seien beispielsweise bis 2023 weitere 728 Wohnungen für die Stiftungen Wohnungen für kinderreiche Familien und Alterswohnungen (SAW) im Bau, bewilligt oder in Planung. Davon sind 477 subventioniert.

Zudem sollen raumplanerische Massnahmen die längerfristige Zielerreichung sicherstellen. Es wird beispielsweise geprüft, mit welchen planungsrechtlichen Instrumenten ein Anteil an preisgünstigem Wohnraum eingefordert werden kann. Dazu wären Änderungen im kantonalen Planungsrecht notwendig. (sda)

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