Zu wenig Parkplätze in der Schweiz?
Auf tausend Personenwagen kommen in der Schweiz 84 öffentliche Parkplätze. Damit bildet sie das Schlusslicht in Europa. Auf Platz zwei liegt Frankreich mit 86 und auf Platz drei Italien mit 89 Parkplätzen. Dies ist das Resultat einer Studie der vom TCS gegründeten Mobilitätsakademie, die sich mit der Zukunft der Mobilität befasst.
Bei ihrem Ranking verglichen die Studienautoren 22 europäische Länder miteinander. Dass es in der Schweiz vergleichsweise wenig Parkplätz gibt – in Deutschland kommen auf 1000 Autos 183 Parkplätze – erklären sie mit der hohen Anzahl privat verfügbarer Parkplätze zu Hause und am Arbeitsort. Wer keinen Zugang zu einem solchen Parkplatz habe, müsse allerdings viel Zeit und Energie in die Suche nach einem öffentlichen Stellplatz investieren, heisst es dazu in der Medienmitteilung der Mobilitätsakademie. Dies wiederum führe zu Mehrverkehr. Laut den Fachleuten der Akademie wird über ein Drittel des innerstädtischen Verkehrsaufkommens erst durch die Parkplatzsuche verursacht.

Quelle: Bild: Rainer Sturm, pixelio
Wächst die Bevölkerung, steigt die Anzahl Fahrzeuge und steigt damit auch nicht die Anzahl Parkplätze, fürchtet die Mobilitätakademie, dass Parkplätze zum Luxusgut werden.
„Platz ist in den Schweizer Städten Mangelware“, erklärt dazu Mobilitätsakademie-Direktor Jörg Beckmann. Seiner Meinung nach braucht es beim ruhenden Verkehr „eine Art Effizienzrevolution“ und eine intelligentere Parkraumbewirtschaftung, beispielsweise mittels privater Parkplatzbörsen wie Parku oder Parkit. Zudem warnt die Mobilitätsakademie in ihrer Medienmitteilung, dass, sollte es in der Schweiz trotz wachsender Bevölkerung und Fahrzeuggrösse weiterhin ein zu knappes Parkplatzangebot geben, Parkplätze zum „Luxusgut für Bessergestellte“ werden. (mai)