Zentralbahn: mehr Geleise und neue Bahnhöfe
Die Zentralbahn zwischen Luzern, Engelberg und Interlaken will weiter wachsen. Die Verantwortlichen begründen dies mit den markant gestiegenen Passagierzahlen der letzten zehn Jahren und der erwarteten Entwicklung im Grossraum Luzern.

Quelle: zvg
Die Zentralbahn
Neben neuen Zügen plant die Bahn für die nächsten Jahre die Realisierung von Doppelspurstrecken bei Luzern, Sarnen OW und Hergiswil NW. In Engelberg OW soll zudem das ganze Bahnhofareal umgestaltet werden. Am Freitag bekräftigte die Bahn, die 2015 auf ihr zehnjähriges Bestehen zurückblickt, ihre Wachstumspläne.
Das Bahnunternehmen transportierte im letzten Jahr 26 Prozent mehr Fahrgäste. Total waren es 9,3 Millionen Passagiere. In der Agglomeration Luzern sei aufgrund neuer Überbauungen und der Entwicklung der Hochschule Luzern weiter ein stürmisches Wachstum zu erwarten, heisst es in einer Mitteilung. Zudem erwartet die Zentralbahn künftig noch mehr internationale Touristen.
Damit das Bahnunternehmen wachsen kann, sollen nun schon länger geplante Infrastrukturprojekt umgesetzt werden. Die grössten Pläne hat die Bahn für das Gebiet beim Bahnhof Engelberg OW. Nebst neuen Gleisanlagen sollen ab 2020 in der Umgebung neue Geschäfte, Wohnungen und möglicherweise ein zusätzliches Hotel entstehen. Zudem sollen die Titlis-Bahnen anstelle von Bussen direkt mit dem Bahnhof verbunden werden.
Neue Kreuzungsstellen
Um die Kapazitäten zu erweitern, will die Zentralbahn den Ausbau auf Doppelspur bei der Einfahrt in den Bahnhof Luzern, in Hergiswil und im Raum Sarnen Nord vorantreiben. Zudem sind zusätzliche Kreuzungsstationen geplant, etwa bei Sachseln OW und Stans NW. In Nidwalden waren die Pläne unter anderem durch politischen Widerstand verzögert worden.
Auf Herbst 2016 beschafft die Zentralbahn ausserdem fünf weitere Züge des Typs "Fink". Sie sollen die über 45-jährigen Module ersetzen, die während den Pendlerzeiten als Verstärkung in der S-Bahn eingesetzt werden.
Die Zentralbahn ist eine Tochtergesellschaft der SBB, an der auch der Bund, die Kantone Nidwalden und Obwalden sowie die Gemeinde Engelberg beteiligt sind. Das Unternehmen betreibt gut 60 Schienenfahrzeuge und beschäftigt rund 330 Mitarbeitende. (sda)