Zementherstellung ist ein Energiefresser
Die Produktion von Zement verschlingt grosse Mengen an Energie. Die sechs Schweizer Zementwerke verbrauchten letztes Jahr über 200'000 Tonnen Kohle, Koks und Petrokoks und fast 3000 Tonnen Heizöl.
Hinzu kommen laut dem Branchenverband cemsuisse über 316'000 Tonnen alternative Brennstoffe. Gut ein Fünftel (21,1 Prozent) davon war Altholz. An zweiter Stelle stehen Lösungsmittel (16,5 Prozent), an dritter Kunststoffe (14,8 Prozent). Dahinter folgen Klärschlamm, Altpneus und Gummiabfälle sowie Altöl.
Bei der Zementherstellung entstehen grosse Mengen an CO2. Gemäss Greenpeace gehört Lafarge Holcim weltweit zu den 50 grössten CO2-Emittenten unter den privaten Firmen. Weltweit sei die Zementindustrie für knapp zehn Prozent der Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich, heisst es in einem Bericht der Umweltschutzorganisation.
Zement wird indes auch häufig eingesetzt: Er ist das Bindemittel, das den Universalbaustoff Beton zusammenhält und hart macht, wie cemsuisse schreibt. Für die Herstellung von Zement werden in erster Linie Kalksteine, Tone oder Mergel benötigt. Diese Gesteine werden zunächst zu faustgrossen Stücken zerkleinert, anschliessend getrocknet und gemahlen. Danach wird das sogenannte Rohmehl auf rund 1000 Grad vorgewärmt, wie cemsuisse in der Broschüre "Zement – Hightechprodukt aus der Natur" schreibt. Beim eigentlichen Brennprozess werden die Mineralien in einem chemischen Prozess bei 1450 Grad zu sogenannten Klinkermineralien gesintert. Dieser Zementklinker wird danach sehr schnell auf rund 100 Grad abgekühlt und anschliessend zu Zement gemahlen.
In der Schweiz gibt es sechs Zementwerke von drei Firmen: Lafarge Holcim betreibt Werke in Siggenthal AG, Untervaz GR und Eclépens VD. Jura Cement verfügt über Fabriken in Wildegg AG und Cornaux NE, und die Firma Vigier Cement hat in Péry BE ein Zementwerk. Die drei Firmen beschäftigen laut cemsuisse gegen 650 Mitarbeitende. (sda)