Wucherndes Geäst für Andrah Pradeshs Verwaltung
Filigrane Zweige und Äste umhüllen dereinst den Verwaltungskomplex der neuen Hauptstadt Amarvati des indischen Bundesstaats Andrah Pradesh. Die Metropole soll zur grünen Vorzeigestadt avancieren.
Als 1956 der indische Bundesstaates Andrah Pradesh – sieben Jahre nach der indischen Unabhängigkeit - gegründet worden war, passte dies vor allem den Einwohnern der Provinz Telangana nicht. Vor rund zwei Jahren konnten hatte ihr Engagement für einen eigenen Bundesstaat Erfolg: Andrah Pradesh wurde in zwei Bundesstaates geteilt, in Telangana und Andrah Pradesh. Während Telanganas Hauptstadt weiterhin Hyderabad blieb, erklärte man letzten Herbst die Region Amaravati zur Hauptstadt Andrah Pradeshs. Der Standort der Metropole, der aus wenigen Dutzend Dörfern besteht, soll sich auf einer Fläche von 13‘000 Hektaren nach und nach zur grünen Stadt mit Vorbildcharakter wandeln.
Eines der wichtigen Bauprojekte in diesem Zusammenhang ist ein Verwaltungskomplex der eine Fläche von knapp 70 Hektaren umfasst. Neben den rund 20‘000 Arbeitsplätzen soll hier ein grosszügig angelegter Grünraum entstehen. Für die Fassade der Gebäude hat Dishu C. Kukreja von CP Kukreja Architects aus Dehli eine verspielte Formensprache erfunden. Passen zur teils üppig wuchernden Umgebung hat er sie als ein Dickicht aus Ästen gestaltet, die unzählige Durchblicke ins Innere des Gebäudes gewähren. „Ungeduldig, praktisch über Nacht ein modernes Land zu werden, ist man in Indien dem architektonischen Vokabular des Westens blind gefolgt“, erklärt Kukreja. Dies habe zu einer Landschaft „aus Glas- und Stahlboxen“ geführt. Mit seinem Entwurf versucht er dem etwas entgegen zu setzen. Die Inspiration dazu fand er in kulturellen Erbe der Region. Bleibt zu hoffen, dass die Fassade ein Omen dafür ist, dass die neue Stadt ebenso üppig gedeiht wie Äste und Zweige auf der Gebäudehülle. (mai)