11:19 BAUBRANCHE

Weltweit erstes energieautarkes Mehrfamilienhaus eingeweiht

Teaserbild-Quelle: zvg

Das Neunfamilienhaus steht in Brütten ZH und ist ein Projekt der Umweltarena Spreitenbach. Ziel war es, ein Haus zu bauen, das komplett ohne externe Energieanschlüsse auskommt. In diesen Tagen wurde es von Bundesrätin Doris Leuthard eingeweiht.

Bauherr und Initiator Walter Schmid und Bundesrätin Doris Leuthard schneiden das Stromkabel durch und nehmen das Mehrfamilienhaus vom Netz. (zvg)

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Bauherr und Initiator Walter Schmid und Bundesrätin Doris Leuthard schneiden das Stromkabel durch und nehmen das Mehrfamilienhaus vom Netz.

Das Kleid mit den Löchern liess Umweltministerin Doris Leuthard dieses Mal zuhause. Ein klassischer schwarzer Hosenanzug genügte ihr. Denn vorgestern weihte sie keinen Tunnel, sondern "nur" ein Haus ein; allerdings ein ganz spezielles: das erste energieautarke Mehrfamilienhaus der Welt, realisiert in Brütten ZH von der Umweltarena Spreitenbach sowie anderen Partnern. Vor 200 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und beteiligten Hochschulen sagte die Bundesrätin: „Der Bau eines Hauses ist stets ein Generationenprojekt, wenn man die Lebensdauer betrachtet. Darum ist es wichtig, dass wir mit Visionen und Überzeugung ans Werk gehen.“ Das nun eingeweihte Haus zeige, dass energieautarkes Bauen ohne Komforteinbussen möglich sei.

Die Mieter des Neunfamilienhauses beziehen ihre benötigte Energie von der Sonne, und zwar durch Verwendung von Solarzellen als Gestaltungs-, Fassaden- und Dachelemente. Unterschiedliche Speicherformen machen die Energie übers gesamte Jahr verteilt nutzbar. Ausserdem sind alle Komponenten wie Gebäudehülle, Gebäudetechnik oder eben das Energiekonzept – und auch sämtliche Küchen- und Haushaltsgeräte – technisch auf dem neusten Stand, heisst es in einer Mitteilung. So werde der heute durchschnittliche Verbrauch von 4400 kWh pro Wohnung und Jahr auf 2200 kWh pro Wohnung und Jahr halbiert. Die Mieter dürfen des Weiteren ein Elektro- und ein Biogasfahrzeug gemeinsam nutzen.

Eine wichtige Rolle spielte die Architektur. Die Herausforderung war, Ästhetik und Energieproduktion miteinander in Einklang zu bringen. Darum sind die an der Fassade verbauten Photovoltaikplatten matt, blendfrei und als Bauplatten verwendbar. Wie die Umweltarena schreibt, biete dieses Konzept auch eine weit höhere Lebensdauer als herkömmliche Fassaden – bei kaum höheren Kosten. Der verantwortliche Architekt René Schmid erklärte an der Einweihung: „Dank der Symbiose von Architektur und Technik sind zukunftsgerichtete und nachhaltige Projekte bereits heute gewinnbringend realisierbar.“ (mt/pd)

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