10:00 BAUBRANCHE

Waagschale für „Bewegte Bürger“

Teaserbild-Quelle: Milla&Partner

Deutschlands künftiges Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin nimmt Gestalt an. Das Monument in Form einer riesigen Wippe soll nach den Entwürfen des Stuttgarter Designers Johannes Milla und der Berliner Choreographin Sasha Waltz gebaut werden.

„Bewegte Bürger“ heisst die riesige Schale, die bald in Berlin nahe der Museumsinsel stehen soll.Das Denkmal aus Glas und Metall soll auf dem alten Sockel des Kaiser- Wilhelm-Denkmals auf dem Schlossplatz in Berlin-Mitte entstehen.

Begehbare Wippe

Die Oberseite trägt Losungen aus der Zeit des Mauerfalls, die untere, vergoldete Seite, zieren Bilder aus der Wendezeit im Herbst 1989. Auf der riesigen Wippe sollen die Menschen auf und ab gehen können. Das bewegliche Denkmal solle zeigen, wie Menschen in Bewegung die Welt verändern können, sagte Sasha Waltz.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und das Bauministerium hatten als Auslober des Wettbewerbs den Entwurf aus drei Vorschlägen ausgesucht, die in die Finalrunde gekommen waren. Die anderen Entwürfe stammten von Stephan Balkenhol, der eine fünf Meter hohe Bronzegestalt vorgeschlagen hatte, sowie dem Architekten Andreas Meck, der eine Überdachung des alten Denkmalsockels entworfen hatte.

Kritik von Links

Die Abgeordneten diskutierten über das Projekt. Eine Abstimmung gab es nicht, es soll aber trotzdem gebaut und in den kommenden zwei bis drei Jahren fertiggestellt werden.Kritik am Denkmal wurde von den Oppositionsfraktionen der Linken und der Grünen laut, die sich bei der Entscheidung ausgeschlossen fühlten. Grünen-Parteichefin Claudia Roth sagte, sie sei zwar zu den Jurysitzungen eingeladen gewesen, ein Stimmrecht sei ihr aber verweigert worden.

Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse betonte, das Mahnmal werde an einen glücklichen Moment der deutschen Geschichte erinnern, nach dem bereits das Holocaust-Mahnmal in der Mitte Berlins an das «dunkelste Kapitel» erinnere.

Ein erster Wettbewerb mit der Beteiligung von 533 Entwürfen war abgebrochen worden. Weil es, wie Neumann sagte, keine geeigneten Entwürfe für das Denkmal gab. Bei dem zweiten Wettbewerb hatten sich 386 Künstler und Architekten beteiligt. Davon blieben am Ende drei Entwürfe übrig. (sda/mrm)

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