Von der Skizze zum Turm
Der Bündner Architekt Gion A. Caminada hat einen Aussichtsturm für den Natur- und Tierpark in Goldau SZ entworfen. In seinem Skizzenbuch hat er festgehalten, was ihn inspiriert hat.

Quelle: Architekturbüro Gion A. Caminada
So soll der Turm dereinst aussehen
Im Tierpark Goldau sind Mensch und Tier auf Du und Du. Beide bewegen sich gleichberechtigt durch die vom Bergsturz im Jahr 1806 geprägte, archaische Landschaft. Die ausschliesslich einheimischen Säugetiere kennen oft wenig bis gar keine Scheu vor den Menschen, sodass eine einzigartige Nähe entsteht. Nun kommt ein weiteres Element hinzu: Der Tierpark plant einen Aussichtsturm. Zwar soll er durch seine stattliche Höhe eine Rundumsicht ermöglichen, die Landschaft aber nicht dominieren.
Das Konzept für dieses Projekt erarbeitete der Bündner Architekt Gion A. Caminada. Entstanden ist ein neunstöckiges Gebilde, das aus zwei getrennten, leicht versetzt angeordneten Körpern besteht. Nach einigen Stockwerken vereinen sie sich. Zuoberst wird es eine Plattform geben. Die Konstruktion besteht aus Brettschichtholz von der Rottanne. In jedem Stockwerk – die übrigens nur via Treppen erreichbar sind – sind windoffene und windgeschützte Bereiche geplant. „So wird das Wechselspiel zwischen direktem und verschleiertem Ausblick erlebbar“, sagt der Architekt. Dafür sorgt auch die für Licht und Luft durchlässige Verkleidung aus Schnittholz von der Weisstanne.
In seinem Skizzenbuch hat Caminada festgehalten, was ihn während des Planungsprozesses beschäftigt und inspiriert hat. Da sind Bilder von Türmen und sonstigen Holzkonstruktionen aus aller Welt, mit denen er sich auseinandergesetzt hat. Zu finden sind auch Skizzen – zuerst ist die Form des Gebäudes nur rudimentär. Der Architekt hat sich darin auch zahlreiche Notizen gemacht, vorwiegend mit Bleistift. Je weiter man in dem Buch blättert, desto detaillierter werden die Skizzen, bis aus ihnen schliesslich Pläne und Modelle und Grundrisse werden. (mt)